Frühjahrsputz: So gehen Sie ihn richtig an!

Frühjahrsputz: So gehen Sie ihn richtig an!

Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an die mühevollen Wochenenden im Frühjahr, wenn der gesamte Haushalt auf den Kopf gestellt wurde: Böden und Fenster reinigen, Teppiche ausklopfen, Gardinen und Bettzeug waschen – tagelang blieb kein Haushaltsgegenstand verschont. Am Ende glänzte zwar alles, aber die Beteiligten waren erschöpft. Der klassische Frühjahrsputz ist etwas aus der Mode gekommen, hat aber durchaus seine Vorteile.

Wir haben Ihnen die Methoden zusammengestellt, mit denen das alljährliche große Aufräumen und Ausmisten leichter gelingt.

Überholt oder sinnvoll?

Angesichts moderner Reinigungsmittel und pflegeleichte Oberflächen kann man den Sinn des Frühjahrsputzes schon in Frage stellen. Genügt das Putzen, Aufräumen und Ausmisten im Verlauf des Jahres nicht? Muss wirklich ein ganzes Wochenende, womöglich sogar eine komplette Woche im Frühjahr dafür geopfert werden?

Ausmisten, Aufräumen und Reinigen in einem Schwung anzugehen, hat tatsächlich seine Vorteile:

  • Nicht mehr benötigte Gegenstände auszumisten, schafft Platz und neuen Stauraum.
  • Abgelaufene Lebensmittel in Vorratsschrank, Tiefkühler und Hauswirtschaftsraum zu entfernen, bietet einen guten Überblick über vorhandene Vorräte und gibt Anlass, das eigene Einkaufsverhalten zu prüfen.
  • Gardinen abzuhängen und zu waschen, liefert im gleichen Moment ausreichend Platz, das gesamte Fenster zu putzen – mitsamt Nische und Fensterbrett.
  • Echtholzmöbel vollständig zu leeren bietet Gelegenheit, auch Schubläden und Kästen zu säubern, die Oberflächen bei Bedarf neu zu versiegeln und damit die Lebensdauer wertvoller Möbel deutlich zu verlängern.
  • Teppiche und Läufer mindestens einmal im Jahr intensiv zu reinigen, hält sie länger schön. Auf jeden Fall zahlt sich eine regelmäßige, intensivere Reinigung bei hochflorigen Teppichen aus: Dann richten sich die Fasern wieder auf, der Teppich ist so flauschig und luxuriös wie am ersten Tag – und fleckenfrei.

Mit anderen Worten: Einige Tage Frühjahrsputz können zu einem nachhaltigen Lebensstil beitragen.

Dazu kommt noch ein Gedanke, der vor allem den Minimalismus und die modernen Wohnstile prägt: Weniger ist mehr. Trotzdem sammelt sich in vielen Wohnungen im Verlauf des Jahres allerhand an, das im Grunde nicht benötigt wird. Diese Ansammlung von Dingen kann Sie bewusst oder unbewusst belasten, zugleich ist die Zeit und Energie zum stetigen Aussortieren und Entsorgen im Alltag aber nicht immer da.

Wenn da der Frühjahrsputz nicht der perfekte Anlass ist, um gezielt Unnötiges und Ungeliebtes zu entsorgen!

Klingt alles zu anstrengend?

Wer den Frühjahrsputz immer wieder aufschiebt, fühlt sich von der großen Aufgabe wahrscheinlich überfordert. Ein Trick, der hier bestens funktioniert: Teilen Sie alles in kleinere Unteraufgaben. Anstatt also an einem Wochenende alles anzugehen, machen Sie sich eine Liste aller To-dos und gehen jeden Tag eine Sache davon an oder eine Kategorie pro Woche.

Idealerweise sortieren Sie die Aufgaben dabei nicht nach Raum, sondern nach Thema. Das funktioniert besser, da es ansonsten so aussieht, als würde man gar nicht vorankommen. Wie wir gleich noch erklären, hilft dieses Vorgehen außerdem beim Ausmisten.

Beispiel Schlafzimmer: Die Winterdecken einlagern, Sommerdecken herausholen – und zugleich kritisch schauen, was man wirklich noch braucht. So werden Sie beim Frühjahrsputz gleich noch Ballast los. (Foto: Europa Möbel-Verbund)

Ausmisten

Das Ausmisten und Aussortieren steht an erster Stelle. Am Ende kommt dann nur das zurück ins Regal oder in den Schrank, was genutzt und geliebt wird.

Die „KonMari“-Methode von Bestsellerautorin Marie Kondo dürfte sich dafür gut eignen: 

  1. Alle Gegenstände einer Kategorie wie Bücher, Kleidung usw. zusammentragen.
  2. Jeden einzelnen Gegenstand in die Hand nehmen und nachfragen: „Schenkt er mir Freude?“ beziehungsweise ähnlich: „Brauche ich wirklich diesen (und nicht einen anderen, ebenfalls vorhandenen) Gegenstand in meiner Wohnung?“
  3. Behalten oder aussortieren.

Marie Kondo empfiehlt außerdem, sich von jedem aussortierten Gegenstand zu verabschieden. 

Tipp: Dinge per Kategorie zusammenzutragen hat den großen Vorteil, dass auf diese Weise verschiedene Schubladen- und Schrankinhalte zueinander finden. Wenn Sie sich dagegen nur Zimmer für Zimmer vornehmen und das Ausmisten womöglich auf mehrere kleine Zeiteinheiten aufteilen, dann übersehen Sie doppelte und überzählige Gegenstände eher. Vielleicht fällt so auch auf, dass diese Dinge eher gemeinsam an einem neuen Ort zu finden sein sollten, anstatt an zwei, drei oder mehr Stellen im Zuhause.

Wer sich schlecht von Dingen trennen kann, dem sei herzlich die Kisten-Methode empfohlen: Neben der „Behalten“- und der „Entsorgen“-Option gibt es noch die, bei der man sich einfach nicht sicher ist. All diese Dinge, deren Nutzen nicht ganz klar ist, kommen in eine Kiste und die wiederum verschlossen in den Keller oder auf den Dachboden. Datum drauf – und wenn sie ungeöffnet bis zur nächsten Frühjahrsputz-Aktion herumgestanden hat, darf sie ohne Kompromisse ebenfalls weg. Wurde tatsächlich etwas aus der Kiste gebraucht? Dann dürfen diese Gegenstände zurück in den Wohnbereich.

Damit nach dem Aussortieren später nicht wochenlang und stapelweise Ausrangiertes im Hausflur herumliegt, empfehlen sich noch diese Schritte direkt danach:

  • Kleiderspenden in Säcke oder Kisten verpacken, für die Altkleidersammlung sofort in den Kofferraum legen und für Online-Spenden gleich einen Anbieter auswählen und das meist kostenfreie Post-Paket frankieren.
  • Buchspenden entweder lokal inserieren oder kistenweise ins Auto stellen, um sie beim nächsten öffentlichen Buch-/Verschenkeschrank einzusortieren.
  • Spielzeuge, Küchengeräte oder anderer Kleinkram findet in Flohmarktgruppen und bei Second-Hand-Läden oft noch dankbare Abnehmer. Tipp: Wahlweise sofort fotografieren und online stellen oder Kiste direkt ins Auto und auf der nächsten Fahrt abliefern!
  • Abgelaufene, aber gut erhaltene und anderweitig ungebrauchte Lebensmittel lassen sich in Foodsharing-Schränken oder ähnlichen Abgabestellen weitergeben.
  • Unbrauchbares und Kaputtes direkt entsorgen. Falls die Mülltonne bereits überquillt oder spezielle Entsorgungsarten nötig sind, direkt Sperrmülltermine ausmachen und möglichst sichtbar direkt an der Tür/im Eingangsbereich lagern, damit man sich tatsächlich darum kümmert. Denn: Was „für später“ zur Entsorgung beiseitegestellt wird, stapelt sich ansonsten gern und steht im Weg herum. Das macht den eigentlichen Frühjahrsputz nur schwerer, aber keinesfalls leichter.
Auch pflegeleichte Oberflächen können einmal im Jahr eine intensive Grundreinigung gebrauchen. Die richtigen Reinigungsmittel helfen dabei. (Foto: Europa Möbel-Verbund)

Putzen und reinigen

Traditionell wird der Frühjahrsputz im März und April angegangen.

Gut geeignet sind für den Beginn der klassische Hauswirtschaftsraum beziehungsweise die Vorratsschränke in der Küche. Hier sammelt sich im Laufe der Zeit gern Abgelaufenes an sowie Dinge, die gekauft aber doch nicht verbraucht wurden. Indem alles aus den Schränken heraus- und von den Regalen heruntergehoben wird, zeigt sich die Menge der eingelagerten Lebensmittel erst richtig.

Zusätzlich können Sie angebrochene Packungen oder Dosen auf Schädlingsbefall prüfen und Verdorbenes gleich entsorgen. Spezialschubladen für Obst- und Gemüse sollten Sie gründlich reinigen und bei Bedarf desinfizieren.

Solange Bodenfrost und Minusgrade herrschen, können Sie Tiefkühler und Kühlschränke besonders bequem ausmisten, abtauen und reinigen: Auf dem Balkon, der Terrasse oder notfalls im kalten Hausflur sind die noch benötigten Lebensmittel kurzfristig kühl genug gelagert. Im April ist es dafür teils schon zu warm, sodass sich die letzten Wintermonate deutlich besser dafür eignen.

Beim Reinigen von Fenster, Terrasse und Balkon sieht es genau andersherum aus: Im Januar ist es meist noch zu kalt. Fenster sollten in frostfreien Momenten geputzt werden, im besten Fall noch bei bewölktem Himmel. Bei Minusgraden ist die Arbeit auf Terrasse und Balkon meist nicht sehr verlockend, im ersten Frühlingssonnenschein dagegen zieht es einen nach draußen. Dann ist der richtige Moment, um Oberflächen abzuwischen, an der frischen Luft alte Blätter und Zweige von den Fliesen und Dielen zu fegen und sich auf die kommenden Sonnentage zu freuen.

Wer Gardinen und schwere, große Wohntextilien gern draußen trocknen lässt, wird das auch eher im März oder April wagen. Kommen alle Textilien entweder in die professionelle Reinigung oder passen sie dann doch in den heimischen Trockner, dann dürfen sie auch schon eher angegangen werden.

Beim klassischen Putzen gilt vor allem:

  • geeignete Reinigungsmittel wählen: 
    • Essig-Reiniger für Kalk in Bad und Küche
    • allgemeiner Reiniger für Schränke und unempfindliche Oberflächen
    • Fettlöser für Küche und angrenzende Räume, vor allem auf Oberschränken
    • Möbelpolitur für Echtholzmöbel
    • keine oder nur sehr milde Reiniger für Parkett- und Laminatböden
  • Einrichtungs- und Dekorationsgegenstände aus dem Weg räumen, dann sorgfältig  aussortieren und entsorgen, im Anschluss putzen
  • Wände, Schränke und Gegenstände zuerst, Böden immer am Schluss

Der Frühjahrsputz ist traditionell auch der Zeitpunkt, um warme Winterkleidung und dicke Bettdecken, kuschelige Wolltextilien und so weiter einzumotten. Sprich: Sorgfältig für den nächsten Winter beiseite zu räumen. Das klingt bei Multi-Funktionsbettdecken und großem Kleiderschrank zunächst unnötig, schafft aber trotzdem Platz für die aktuelle Saison. Gut gelüftet, gereinigt und anschließend vor Staub geschützt, sind die dicken Wintersachen dann bis zum nächsten Einsatz gut aufgehoben.

Je nach Wetterlage und Stauraummöglichkeiten, sollten vor allem diese Textilien nicht vor Februar verräumt werden. Geschickter ist es, sie tatsächlich erst im März oder April zu verstauen. Auch dann, wenn schon viele warme Frühlingstage im Wetterbericht angekündigt sind – Kälteeinbrüche kommen vor und wer will schon im dünnen Sommerzwirn frieren, wenn er stattdessen noch etwas die kuschelige Winterdecke genießen könnte?

Fazit

Es klingt ein bisschen antiquiert, aber der Frühjahrsputz ist tatsächlich eine gute Methode, um einen generellen Überblick über alle Vorräte und die gut versteckten Inhalte aller Kisten und Schubläden im Wohnraum zu erhalten. Wenn Sie im Grunde minimalistischer leben und sich durch zu viele ungenutzte Gegenstände in Ihrem Heim nicht mehr wohlfühlen, lässt sich mit dem Frühjahrsputz gleich noch etwas schwungvoller ins neue Jahr starten, indem Sie Ballast aussortieren.

Schwerpunkt „Frühling fürs Zuhause“

Dieser Artikel gehört zu unserem Themenschwerpunkt rund um einen frischen, aufgeräumten Look fürs Zuhause.

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