Glänzend oder matt? Küchenfronten-Material im Vergleich

Glänzend oder matt? Küchenfronten-Material im Vergleich

Küchenfronten in Hochglanz haben lange das Aussehen moderner Küchen dominiert. Die ganz besondere Ästhetik matter Küchenfronten erobert nun aber nach und nach die Küchenstudios und mit ihnen die heimischen Küchen.

Dieser Artikel ist Ihr Küchenfronten-Vergleich: Wir erklären, welche Vor- und Nachteile beide Designvarianten mit sich bringen.

Matt oder hochglänzend: Welches Küchenfront-Material ist das richtige?

Ob nun hochglänzend oder matt, ist vor allem eine Frage Ihres Einrichtungsstils.

  • Hochglanz-Küchen stehen in der Regel für zeitloses, elegantes und exklusives Design.
  • Matte Küchenfronten finden sich erst seit einiger Zeit vermehrt in modernen Küchen wieder und wirken eher bodenständig und gleichzeitig edel.

Bei alldem ist diese Entscheidung durchaus wichtig: Die Farben der Wände, des Bodens und eben auch der Küchenfronten entscheiden über die Wirkung einer neuen Küche. Gemeinsam schaffen sie wahlweise ein modernes, frisches oder eher gedecktes Ambiente.

Obwohl bei Küchenfronten oft der Aspekt der Reinigung im Vordergrund steht, darf deshalb nicht unterschätzt werden, wie sie auf die Gestaltung der Küche wirken.

Konkret: Bei Hochglanzfronten in kräftigen Farben sieht man sich eventuell schnell an den Farben satt – muss aber bei einer durchschnittlichen Küchennutzungsdauer von circa 20 Jahren im Zweifel noch lange mit der einmal getroffenen Farbwahl auskommen. Matte Oberflächen dagegen wirken insgesamt ruhiger, selbst bei ausdrucksstarker Farbwahl.

Matte Oberflächen haben ganz praktische Vorteile und zugleich eine sehr eigene Ästhetik. (Foto: Europa Möbel-Verbund)

Vor- und Nachteile der Küchenfronten

Ein weiterer wichtiger Punkt: Das Kochverhalten ist so individuell wie der Einrichtungsstil. Beide sollten zusammenpassen.

Was das meint: Wenn Sie mit viel Schwung und Spaß in der Küche stehen, sind pflegeleichte und robuste Küchenfronten wichtig. Bleibt die Küche häufig kalt oder wird eher umsichtig gekocht? Dann ist die Empfindlichkeit der Fronten weniger entscheidend.

Auch das Alter und die Anzahl der Küchenmitbenutzer spielt eine wichtige Rolle:

  • Babys und Kleinkinder sorgen für sehr viele Fingerabdrücke, vor allem im unteren Küchenfrontenbereich. Siehe auch: 3 Tipps für kinderfreundlich eingerichtete Küchen …
  • Großfamilien werden häufiger nachwischen und reinigen müssen als Singlehaushalte, in denen seltener und nur vereinzelt gekocht wird.
  • Erfahrene Kochbegeisterte arbeiten routinierter, bei Kochanfängern geht eher etwas daneben.

Wenn Sie also als frischverheiratetes Paar mit Kinderwunsch eine Küche planen, sollten mögliche Fingerabdrücke auf Kniehöhe mit einkalkuliert werden. Meist fällt die Wahl dann auf hochwertige, aber pflegeleichtere Küchenfronten.

Gleichzeitig wichtig: Mit kleinen Kindern fehlen oft Zeit und Energie, um sorgfältig und umfassend jeden Fleck oder Spritzer sofort zu entfernen. Da kann es im Familienalltag auch schnell etwas länger dauern, bis alle Kochspuren beseitigt sind. Sind die Kinder dagegen schon größer oder leben Sie allein, dann ist der Zeitfaktor vielleicht weniger entscheidend.

Schutzversiegelungen werden vor allem bei Hochglanzfronten aus Lack, Schichtstoff oder Melaminharz angeboten. Sie versiegeln die Oberfläche zusätzlich und schützen sie gegen Kratzer. Günstigere Oberflächen wie Folienbeschichtungen dagegen sind im normalen Küchenalltag schneller beschädigt.

Bei matten Küchenfronten sind gewachste oder geölte Holzfronten relativ robust. Mattlacke in einer hochwertigen Ausführung sind vergleichsweise unempfindlich gegen Verschmutzungen, sofern Spritzer oder Tropfen sofort fortgewischt werden. Eine komplette Versiegelung ist wegen der offenporigen Beschaffenheit der Oberfläche aber nicht möglich.

Glänzende Oberflächen sehen elegant aus und sind sehr beliebt – brauchen aber auch mehr Pflege. (Foto: Europa Möbel-Verbund)

Hochglanz-Küchenfronten:

  • Welche Vorteile haben Hochglanz-Küchenfronten? Geschlossene Poren, Verschmutzungen können nicht ins Material eindringen.
  • Welche Nachteile haben Hochglanz-Küchenfronten? Empfindlich gegen Kratzer, Oberfläche ohne Schutzversiegelung schmutzempfindlich.
  • Pflegeleichte Materialien: Lack, Schichtstoff, Acryl, Melaminharz, auch: Glas, Edelstahl.
  • Empfindliche Materialien: Hochglanz-Folienbeschichtung.

Matte Küchenfronten:

  • Welche Vorteile haben matten Küchenfronten? Fingerabdrücke und Flecken auf helleren Untergründen weniger sichtbar, Küchenfront sieht länger sauber aus.
  • Welche Nachteile haben matten Küchenfronten? Offenporig, Fett- und Kalkflecken können schneller einziehen und sind schwerer zu entfernen.
  • Pflegeleichte Materialien: Holz, Mattlacke.
  • Empfindliche Materialien: Softlacke, Strukturlacke.

Tipp: In der grifflosen Küche sollten Sie sich dem Thema „Fingerabdrücke“ nochmals genauer widmen. Auch wenn Fronten ohne Griffe leichter zu reinigen sind, zeichnen sich Fingerabdrücke schneller an markanten Punkten der Küchenfront ab. Grifflose Fronten mit mattem Finish sind hier gleichzeitig ästhetisch ansprechend und relativ pflegeleicht, vor allem in viel genutzten Küchen.

Fazit: Das geeignete Küchenfronten-Material finden

Ob die Fronten der neuen Küche eher in Matt oder in Hochglanz erstrahlen sollten, hängt letztlich von mehreren Faktoren ab. Wie pflegeleicht die Oberfläche im Küchenalltag ist, ist dabei nur ein Aspekt unter vielen. Wichtig ist, dass Sie im Gespräch mit dem Küchenprofi Ihr individuelles Kochverhalten und die Lebenssituation mit einfließen lassen, um lange Freude an den optimalen Küchenfronten zu behalten.

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