Kontraste und Stilbruch: Aufregend und unangepasst einrichten!

Kontraste und Stilbruch: Aufregend und unangepasst einrichten!

Wenn Ihnen harmonische, schlichte, geradlinige Einrichtungsstile nur ein müdes Gähnen entlocken, haben wir einige spannende Anregungen für Sie. Denn Ihr Zuhause sollte Ihre Persönlichkeit zum Ausdruck bringen – und die ist eben nicht zwingend harmonisch, schlicht und geradlinig. Kommen Sie mit uns in die Welt des aufregenden und unangepassten Einrichtens…

Einrichten mit Kontrasten

Was eine langweilige und eine aufregende Einrichtung unterscheidet, ist oftmals das geschickte Spiel mit Kontrasten: geradlinig und chaotisch, rund und eckig, rauh und glatt, modern und antik, neu und alt, farbenfroh und Grau, Schwarz und Weiß… 

Wie so oft im Leben, kommt es hier auf das richtige Maß an. Zu wenige Kontraste und Ihr Zuhause sieht eher aus wie ein Hotelzimmer. Zu viele Kontraste und man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll.

In einem eigenen Artikel erklären wir, wie Sie Ihr Zuhause nach dem „Hingucker-Prinzip“ einrichten. Und das kommt hier auch wieder zum Tragen. Letztlich geht es darum, die Kontraste ganz gezielt und vereinzelt einzusetzen.

Da kombinieren Sie Ihr modernes, gradliniges Sofa mit einem antiken und verschnörkelten Sideboard. Da entscheiden Sie sich, eine Wand Ihres Schlafzimmers in Dunkelblau zu streichen, während der Rest hell ist. Da dominiert ein Gemälde die ansonsten leere Wand.

Solche Kontraste funktionieren, weil Sie dem Auge Anhaltspunkte geben.

Mit Kontrasten drücken Sie zugleich Ihre Persönlichkeit aus. Sie haben den Mut, eben nicht alles einer Regel unterzuordnen oder einem Stil.

Beispiel für starke Farben und Kontraste (Foto: Europa Möbel-Verbund)

Stilbruch als Stilmittel

Apropos Stil: Auch das Mittel des Stilbruchs gehört zum Thema der Kontraste. In einem eigenen Artikel haben wir Ihnen zahlreiche Designstile von „Asian Style“ bis „Urban Jungle“ vorgestellt. Manche davon zelebrieren bereits den Stilbruch, wie beispielsweise „Boho Scandi“: Dieser Style kombiniert das klare, aufgeräumte, stringente skandinavische Design mit dem rebellischen Boho-Ansatz, der absichtlich gegen alle Regeln verstößt. Und das kann ganz ausgezeichnet funktionieren: Der skandinavische Stil gibt Ihnen das Fundament mit seinen hellen und dezenten Farben, klaren und schlichten Formen, natürlichen und offenen Oberflächen. Auf dieser Basis kommt der lebensfrohe, kreative und ungebremste Boho-Stil zum Einsatz. Skandinavisch allein ist vielleicht zu schlicht. Boho allein ist zu chaotisch. Im Kontrast miteinander entfalten sie noch einmal eine ganz neue Energie.

Und genau so funktioniert der gekonnte Stilbruch: Sie lernen die Regeln, um Sie zu brechen. Sie kombinieren das wertvolle Designermöbel mit einem selbstgezimmerten Bücherregal. Sie ergänzen die Schwarz-Weiß-Einrichtung durch Accessoires in knalligen Farben. Oder Sie durchbrechen den reduzierten Bauhaus-Look durch eine offenliegende Backsteinwand.

Kontraste und Stilbrüche können nebenbei bemerkt auch im Kleinen sehr effektvoll sein. Sie müssen also gar nicht die unterschiedlichsten Möbel miteinander kombinieren. Sie können auch mit Accessoires oder Lampen einen ganz ähnlichen Eindruck erzielen.

Nicht nur Farben, auch Materialien, Muster und Strukturen können einen interessanten Look erzeugen. (Foto: Europa Möbel-Verbund)

8 Tipps für „unangepasste“ Einrichtungen

1. Geben Sie Ihren Wänden einen eigenen Look. Anstatt alles möglichst einheitlich zu streichen, sorgen Sie mit Schwamm, Tuch und anderen Hilfsmitteln für eine strukturierte, „unperfekte“ Wand. Kombinieren Sie das mit einer ansonsten schlicht-modernen Einrichtung und Sie erzielen einen spannenden Effekt.

2. Mehr Persönlichkeit für den Fußboden. Oftmals denken wir nur über Möbel und Lampen nach und vergessen dabei, dass der Fußboden einen erheblichen Einfluss darauf hat, wie ein Raum wirkt. Weiße Dielen mit Patina haben Charakter. Oder wagen Sie sich im Gästebad oder in der Küche einmal an kunterbunte Fliesen.

3. Neuer Look mit Tapeten. Heutzutage finden Sie Tapeten in zahlreichen Optiken. Warum nicht einmal mit „Sichtbeton“ experimentieren oder einer Vintage-Variante? Die Wände sind schließlich die Leinwand für Ihre Einrichtung. Und sollten Sie sich am neuen Stil dann doch einmal sattgesehen haben, ist eine Tapete bekanntlich schnell ausgetauscht.

4. Zeigen Sie Ihre persönlichen Sammelstücke. Es gibt kaum etwas, womit Sie Ihre Persönlichkeit besser zum Ausdruck bringen können, als mit gesammelten Gegenständen. Ob das nun Treibholz und Muscheln vom Strand sind, altmodische Figuren, Flohmarkt-Entdeckungen: Die Sammlung wird mit der Zeit wachsen und hat so auch etwas über Ihr Leben zu erzählen.

5. Tafelfarbe für kreative Geister. Verwandeln Sie eine Wand in eine Fläche für Notizen, Listen, Nachrichten oder auch das eine oder andere handgezeichnete Kunstwerk! Schwarze Tafelfarbe macht es möglich.

6. Lampen und Möbel im Industrielook als Hingucker. Das gehört im Grunde zum Thema Kontraste von oben: Kombinieren Sie Wohnmöbel doch mit Elementen im sachlichen, widerstandsfähigen, ehrlichen Industrielook. Kleine und große Lampen eignen sich hier besonders – egal ob einzeln oder in Reihe. Gerade kombiniert mit Holz und Stahl kommt das Design besonders gut zur Geltung. Lesen Sie dazu auch: „Industrial Design: Fabrik-Chic für daheim“.

7. Schöne Teppiche. Wir haben in einem eigenen Artikel gezeigt, wie Sie Ihr Wohnzimmer mit wenigen Handgriffen verändern können. Und einen Tipp daraus möchten wir hier ebenfalls gern aufnehmen: Teppiche. Denken Sie beispielsweise an Stücke im Vintage-Look, um eine ansonsten modern und schlicht eingerichtete Wohnung aufzupeppen. Auch knallige Farben oder auffällige Muster dürfen es hier sein.

8. Vintage-Möbel. Ähnlich wie die Lampen im Industrie-Look können Vintage-Möbel für einen gewollten Kontrast sorgen: alt vs neu. Vielleicht wagen Sie sich sogar an den „Shabby Chic“-Look und sehen Beschädigungen und Kratzer als Zeichen von Charakter.

Schlusswort

Stilbruch und Kontraste sind sicher Einrichtungstipps für Fortgeschrittene. Aber selbst in unserem „1×1 des Einrichtens“ finden Sie bereits den Tipp: Suchen Sie nicht alles passend aus, denn dann wird es langweilig, austauschbar und unpersönlich.

Wenn Sie sich noch nicht recht trauen, halten Sie es doch so: Sie richten alles in einem Stil ein, der Ihnen gefällt. Dann haben Sie damit eine gute Grundlage geschaffen. Zugleich gilt: Wenn Ihnen ein neues Möbelstück oder Accessoire richtig gut gefällt, dann wagen Sie einen Stilbruch oder Kontrast. Vergessen Sie dabei nicht: Ihr Zuhause ist kein Möbelkatalog und kein Einrichtungsmagazin. Sie sollen sich darin wohlfühlen. Ihre Persönlichkeit und Ihre Bedürfnisse sollten immer im Vordergrund stehen.

Und falls Sie ein harmonischer Typ sind, der eine schlichte und unspektakuläre Einrichtung bevorzugt, dann lassen Sie sich von niemandem etwas anderes einreden.

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