Schreibtischstuhl richtig aussuchen und ergonomisch sitzen

Schreibtischstuhl richtig aussuchen und ergonomisch sitzen

Ob Sie nun einen neuen Schreibtischstuhl fürs Büro oder fürs Home Office kaufen: Er sollte sich an Ihre persönlichen Bedürfnisse flexibel anpassen und sich zugleich ergonomisch einstellen lassen. In diesem Beitrag schauen wir uns genauer an, wie Sie Ihren Bürostuhl richtig aussuchen und einrichten.

Arbeitsplatz ergonomisch einrichten

Wenn Sie Ihren Arbeitsplatz einrichten, beginnt alles mit dem Schreibtischstuhl. Erst wenn der richtig eingestellt ist, kümmern Sie sich um den Rest. Perfekt ist es, wenn Sie dann einen höhenverstellbaren Schreibtisch haben: Denn den können Sie ebenso flexibel anpassen. Ist das nicht der Fall, braucht es ein paar zusätzliche Tricks.

Aber der Reihe nach!

Die korrekte Einstellung Ihres Schreibtischstuhls orientiert sich an Ihrer Größe und Ihrem Körperbau, etwa den Proportionen von Ober- und Unterkörper.

Daher sollten Sie sich immer einige Minuten Zeit nehmen, um einen neuen Sitzplatz genau nach Ihren Bedürfnissen einzurichten. Am besten dazu geeignet ist ein Stuhl, bei dem Sie möglichst viele Komponenten an Ihren Körper anpassen können:

  • Tiefe der Sitzfläche: Hier orientieren Sie sich an Ihrem Oberschenkel: Wenn Sie mit dem Becken an der Rückenlehne anlehnen, sollte die Stuhlkante einige Zentimeter Platz zum restlichen Bein haben. So wird Ihre Kniekehle nicht abgedrückt und die Blutzirkulation bleibt bestmöglich erhalten.
  • Höhe der Sitzfläche: Hier orientieren Sie sich an Ihren Unterschenkeln: Bei einer optimalen Sitzhöhe, liegen die Knie etwas tiefer als die Hüfte. So erzielen Sie einen offenen Sitzwinkel, der zu einer gesünderen Aufrichtung der Wirbelsäule führen kann und Belastungen vor allem im Lendenwirbelsäulenbereich minimiert.
  • Neigung der Sitzfläche: Falls möglich, nutzen Sie eine leicht nach vorne gehende Sitzneigung, um Ihr Becken in eine leichte Kippstellung zu bringen und die Aufrichtung Ihres Rückgrats zu unterstützen.
  • Position der Rückenlehne: In der Regel ist die Rückenlehne partiell leicht vorgewölbt, um den Beckenbereich zu unterstützen. Dieser Kontakt sollte etwa in Höhe Ihres Hosenbundes sein, um eine entsprechende Kontaktfläche zu ermöglichen. Bei einigen Modellen lässt sich die Höhe der Wölbung separat einstellen.
  • Position der Armlehnen: Hier orientieren Sie sich an der Länge Ihrer Arme. Richtig eingestellt, können Sie Schultern und Oberkörper wunderbar entlasten: Ober- und Unterarm sollten ungefähr in einem rechten Winkel zueinander stehen. Ihr Schultergürtel sollte aufrecht sein; die Schultern nicht herabhängen oder Richtung Ohren gedrückt werden.
  • Position der Nackenstütze: Hier gehen Sie ganz nach Ihrem individuellen Wohlbefinden: Der Kopf sollte weder zu weit nach vorn gedrückt werden, noch in den Nacken fallen. Eine Unterstützung des Nackens ist aber auf jeden Fall einem Stuhl ohne Nackenstütze vorzuziehen: Sie entlasten nicht nur die Halswirbelsäule, sondern davon ausgehend auch das restliche Rückgrat. Im Handel stehen Ihnen Schreibtischstühle mit verschiedenen Nackenstützformen zur Auswahl. Probieren Sie am besten aus, ob Ihnen eine weiter oben platzierte Unterstützung am Kopf oder eine weiter unten angesetzte Nackenstütze mehr zusagt.

Weiterhin empfehlenswert für einen ergonomischen Sitz:

  • Ihre Füße sollten fest auf dem Boden stehen. Geht das nicht, hilft eine Fußbank.
  • Sie nutzen die gesamte Sitzfläche, damit die Rückenlehne tatsächlich für Ihren Rücken da sein kann!
  • Ihre Ellenbogen sollten einen rechten Winkel bilden, wenn Sie auf der Tastatur schreiben. Armlehnen und Schreibtisch sollten dafür also auf gleicher Höhe sein.
  • Ihre Handgelenke sollten möglichst waagerecht sein und nicht etwa nach oben oder unten angewinkelt. Hier helfen im Zweifel Handauflagen.
  • Zu guter Letzt stellen Sie den Monitor so auf, dass er parallel zur Schreibtischkante ist und Sie leicht nach unten schauen. Er ist dabei ungefähr eine Armlänge von Ihnen entfernt. Arbeiten Sie mit einem Laptop, hilft Ihnen ein passender Ständer, das Display auf die richtige Höhe zu bringen.

Ist das alles geschafft, kommt die Ergonomie (fast) von allein. Sie müssen sich nicht mehr darauf konzentrieren, gesund zu sitzen, denn Sie tun es so gut wie automatisch.

Diese Grafik fasst die wichtigsten Tipps zusammen:

Bürostuhl ergonomisch einrichten
Die wichtigsten Tipps fürs ergonomische Sitzen am Arbeitsplatz. (Grafik: blitzrechner.de, Lizenz: CC BY-SA 4.0)

Den besten Bürostuhl aussuchen

Wie Sie aus der obigen Liste eventuell schon ersehen können: Ihr Arbeitsplatz sollte sich ganz individuell auf Ihren Körper anpassen lassen. Teilen sich mehrere Personen einen Arbeitsplatz, notieren Sie sich Ihre Einstellung, um schnell eine Anpassung vornehmen zu können.

Ergonomische Stühle zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich auf etliche Weisen einstellen lassen. Nicht nur die Sitzhöhe ist dann variabel, auch die Armlehnen lassen sich beispielsweise anpassen oder die Position der Sitzfläche.

Eine Wippmechanik ist ebenfalls häufig anzutreffen. Die Rückenlehne ist dann flexibel, teilweise auch in Kombination mit der Sitzfläche. Diese dynamische Bewegungsfreiheit hilft dabei, die Durchblutung zu fördern und die Bandscheiben mit Nährstoffen zu versorgen. Zugleich gilt: Nicht jeder mag diese Flexibilität. Falls Sie dazugehören und die Rückenlehne lieber fixieren: Gönnen Sie Ihrem Körper zumindest ab und an im Verlaufe des Tages die Bewegungsfreiheit.

Lesen Sie zu diesem Thema auch: „Die wichtigsten Tipps zu höhenverstellbaren Schreibtischen“

Alternative Sitzmöglichkeiten

Neben klassischen Schreibtischstühlen finden Sie mittlerweile eine große Auswahl an alternativen Sitzmöglichkeiten:

  • Hocker gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen: Sie bieten ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit und sind ideal, wenn Sie zur Abwechslung etwas mehr Aktivität wünschen. Da Sie keine stützende Funktion haben, sollten Sie aber nicht ausschließlich Gebrauch davon machen, da sonst die Gefahr besteht, dass Sie in eine ungesunde Haltung „absacken“.
  • Wipphocker mit konkav geformter Stellfläche sind eine beliebte Unterform, die immer wieder zu kleinen Ausweichbewegungen anregt und so für eine gute Durchblutung und Nährstoffversorgung Ihres Körpers sorgt.
  • Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren Sitzbälle. Auch bei dieser Sitzalternative sind viele kleine und größere Bewegungen nötig und möglich, um gut zu sitzen, wodurch ein Verharren in einer steifen Position verhindert wird. Genau wie Hocker haben aber auch Bälle keine Stützfunktion und sollten nur zur Abwechslung genutzt werden.
  • Stehstühle, auch bekannt als Stehhilfe oder Stehhocker, sind ideal, wenn Sie einen Stehschreibtisch haben und Ihre Beine entlasten möchten. Sie finden Modelle mit niedriger Lehne oder ganz ohne. Haben Sie einen Schreibtisch, der sich mechanisch oder elektrisch in der Höhe verstellen lässt, gibt es auch dafür Stehstühle mit Höhenverstellung.

Schlusswort

Generell gilt: Bewegung ist das wichtigste Gegenmittel. Sie müssen im Büro keinen Sport treiben. Aber regelmäßig aufzustehen (und sich z.B. ein neues Glas Wasser zu holen), kann schon sehr hilfreich sein. Oder Sie gehen rüber zum Kollegen anstatt eine E-Mail zu schreiben oder wechseln zwischen verschiedenen Sitzplätzen – so tun Sie nicht nur Ihrem Bewegungsapparat etwas Gutes, sondern bringen auch frischen Wind in Ihren Arbeitsalltag und verbessern Ihre Leistungsfähigkeit!

Schwerpunkt „Die besten Tipps fürs (Home) Office“

Wer regelmäßig oder gar dauerhaft von zu Hause arbeitet, wird sich bald einen gut eingerichteten Arbeitsplatz wünschen. Wie Sie sich diesen Wunsch erfüllen, erklären wir in diesem Schwerpunkt. Laden Sie alle Beiträge als PDF herunter!

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