So finden Sie die perfekte Matratze für Ihr Bett

So finden Sie die perfekte Matratze für Ihr Bett

Egal für welches Bett Sie sich entscheiden, eine Matratze gehört immer dazu und spielt eine der wichtigsten Rollen beim Komfort. Doch die richtige Matratze für die eigenen Bedürfnisse zu finden, ist nicht immer so einfach. In diesem Beitrag haben wir viele hilfreiche Tipps und Hinweise dazu versammelt.

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Inhaltsverzeichnis

Grundlegende Tipps: Die richtige Matratze finden

Eine Matratze ist komfortabel, wenn erstens die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Position ist und zweitens kein unangenehmer Druck auf den Körper ausgeübt wird. Denn damit die Wirbelsäule zum Beispiel in der Seitenposition gerade ist, müssen Körperteile wie die Schultern oder das Becken stärker in die Matratze einsinken. Oder wenn Sie auf dem Rücken liegen, werden z.B. die Schulterblätter belastet und (hoffentlich!) durch die Matratze entlastet, damit die Wirbelsäule in ihrer Doppel-S-Form bleibt.

Bei alldem gilt als Grundsatz: Nicht jede Matratze ist für jede Person optimal geeignet, ganz unabhängig von der Qualität. Hier zählen nicht die Optik oder die Größe allein. Es ist deshalb wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen. Stellen Sie sich dazu die folgenden Fragen:

  • In welcher Schlafposition liegen Sie am liebsten?
  • Wie schwer sind Sie?
  • Wie ist Ihr Temperaturempfinden?
  • Leiden Sie unter Allergien?
  • Benötigen Sie eine orthopädische Matratze?
  • Wie ist Ihr Schlafverhalten?

Vielleicht können Sie nicht gleich alle dieser Fragen eindeutig beantworten, daher sollten Sie Ihren Fokus zunächst auf das Körpergewicht und die Schlafposition legen. Anhand dieser Angaben können Sie bereits den benötigten Härtegrad und die Matratzenart auswählen. Der gewählte Härtegrad entscheidet stets darüber, wie intensiv Sie mit Ihrem Körper in die Matratze einsinken. Wie oben beschrieben, sollte die Matratze ihren Körper so unterstützen, dass die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Position ist. Bei einer zu harten oder zu weichen Matratze funktioniert das allerdings nicht. Und auch die bevorzugte Schlafposition kann eine Rolle spielen: Für einen Rückenschläfer sind andere Bereiche von Bedeutung, als es bei einem Seitenschläfer der Fall ist. Zu alldem gleich mehr.

Sie sollten beim Kauf Ihrer Matratze auch Ihr Temperaturempfinden nicht außer Acht lassen. Sind Sie eher eine Person, die schnell schwitzt oder gehören Sie zu den Menschen, die leicht frieren? Darauf gehen wir unten genauer ein, wenn wir die verschiedenen Matratzenarten vorstellen.

Leiden Sie immer wieder unter Rückenschmerzen, so ist es wichtig, dass die neue Matratze genau an den richtigen Stellen optimal nachgibt. Wichtig ist hier auch der schon erwähnte Härtegrad: Ist die Matratze weich, hängt die Wirbelsäule durch und Rückenschmerzen können die Folge sein. Je nach bevorzugter Liegeposition benötigen Sie mal mehr, mal weniger Punktelastizität.

Sie sollten sich zudem fragen, ob Sie in der Nacht Ihre am Abend eingehaltene Position meistens beibehalten oder ob Sie Ihre Position in der Nacht häufiger verändern. Wer im Schlaf besonders aktiv ist, der benötigt eine andere Matratze als Menschen, die eher ruhig liegen bleiben. 

Wir schauen uns die verschiedenen Matratzenarten gleich noch genauer an.

Welcher Härtegrad ist der richtige für die neue Matratze?

Wie schon erwähnt, ist der Härtegrad wichtig dafür, wie bequem die Matratze letztlich ist. Allerdings gibt es hier keine Norm. Sprich: Jeder Hersteller bestimmt selbst, was mit „hart“, „mittel“ oder „weich“ gemeint ist. Bisweilen gibt es mehr als drei Abstufungen.

Generell wird empfohlen, dass Personen bis 60 kg Körpergewicht eher eine weiche Matratze wählen, bis 80 kg eine mittelharte und über 80 kg eine harte. Allerdings ist es zugleich eine persönliche Entscheidung, denn vielleicht liegen Sie generell lieber weicher oder härter. Bedenken sollten Sie allein, dass eine weiche Matratze kombiniert mit einer schweren Person meist eine kürzere Lebensdauer haben wird.

Eine generelle Empfehlung kann es hier deshalb nicht geben. Ideal ist es, wenn Sie im Ladengeschäft probeliegen können, um zumindest einen ersten Eindruck zu bekommen.

Welche Rolle spielt die Schlafposition bei der Auswahl?

Der Seitenschläfer ist besonders häufig anzutreffen und wird oft als die „natürlichste“ Liegeposition angesehen. Für die Matratze ist sie allerdings auch die größte Herausforderung, da Schulter und Becken einsinken sollen, während die Taille unterstützt wird. Hier ist es also wichtig, eine Matratze mit guter Punktelastizität zu wählen, die sich der Körperform optimal anpasst. Hier kommen letztlich fast alle Matratzentypen in Frage, allein von der Federkernmatratze wird meist abgeraten, da sie zu hart ausfallen kann.

Beim Bauchschläfer spielt die Punktelastizität weniger eine Rolle. Hier ist es dagegen wichtig, auf den richtigen Härtegrad zu setzen, damit der Rücken nicht durchhängt. Stellen Sie außerdem sicher, dass der Kopf nicht zu hoch liegt, ansonsten kann das zu Nackenschmerzen führen.

Rückenschläfer werden meist eine festere Matratze bevorzugen. Eine einfache Kaltschaummatratze kann hier bereits ausreichen. Eine Latexmatratze wird eher nicht empfohlen.

Eine große Matratze oder zwei kleine?

Wie aus diesen Beschreibungen schon deutlich geworden ist: Die „beste“ Matratze ist eine enorm individuelle Entscheidung. Wer als Paar nach dem perfekten Modell sucht, wird daher bisweilen feststellen, dass die persönlichen Anforderungen nicht kompatibel sind. Körpergewicht, Schlafposition und Schlafverhalten bestimmen schließlich, welcher Matratzentyp mit welchem Härtegrad in Frage kommt.

Hier kann es eine gute Lösung sein, lieber zwei kleinere Matratzen auszuwählen als eine große. Das hat zugleich den Vorteil, dass unruhige Schlaftypen den Partner weniger stören.

Nachteil ist natürlich, dass die Oberfläche nicht durchgehend ist, sondern unterbrochen – die berühmt-berüchtige „Besucherritze“. Die stellt sich im Alltag allerdings als gar nicht so problematisch heraus, sofern die Matratzen dieselbe Höhe haben.

(Fotos: Europa Möbel-Verbund)

Vor- und Nachteile der Federkernmatratze

Bei einer Federkernmatratze besteht der Matratzenkern aus hochwertigen Stahlfedern. Über unterschiedliche Spannungen der Federn und Stärken der Drähte können diese verschiedene Liegezonen haben: Das soll dabei helfen, verschiedene Körperpartien optimal abzustützen.

In den meisten Fällen entscheiden sich Matratzenkäufer für Taschenfederkern- oder Tonnentaschenfederkernmatratzen. Langlebigkeit und Komfort sind hier besonders hoch. Zudem kommt ein Füllmaterial zwischen den Federn zum Einsatz. Anders bei Bonellfederkernmatratzen: Hier fehlt dieses Element. Das Problem: Diese Variante passt sich nicht so gut dem Körper an und schwingt bei einer Positionsveränderung nach. Deshalb sind Taschenfederkern- oder Tonnentaschenfederkernmatratzen empfehlenswerter.

Generell bieten diese Matratzen eine gute Lüftung. Sie sind also besonders geeignet, wenn Sie leicht schwitzen.

Die Vorteile:

  • vergleichsweise preisgünstig
  • geeignet auch bei hohem Körpergewicht 
  • hohe Stützkraft
  • gute Luftzirkulation

Nachteile:

  • Bonellfederkernmatratzen schwingen nach und passen sich weniger dem Körper an als Taschenfederkern- oder Tonnentaschenfederkernmatratzen
  • Alle Federkernmatratzen passen sich dem Körper weniger an als Kaltschaummatratzen, sie haben eine geringere Punktelastizität
  • Wird mit der Zeit durchgelegen, da die Federn altern

Vor- und Nachteile der Kaltschaummatratze 

Kaltschaummatratzen zählen zu den Klassikern unter den Matratzen. Dabei haben sie den Ruf hart und unbequem zu sein, was heute aber nicht mehr stimmt. Jede dieser Matratzen ist mit Einschnitten versehen. Dies sorgt für unterschiedliche Liegezonen, die besonders komfortabel sind. Die Elastizität bei Kaltschaummatratzen verspricht eine große Flexibilität, die von vielen Käufern geschätzt wird. Die Qualität der Matratze bestimmt sich hier über die Dichte. Sie wird als Raumgewicht in Kilogramm pro Kubikmeter angegeben.

Nutzloses Wissen: Der Schaumstoff hört offiziell auf den Namen Polyurethan und wurde ursprünglich von der NASA für Polsterungen entwickelt.

Vorteile:

  • geringes Eigengewicht
  • die Wärmeisolation ist besonders gut
  • frei von Geräuschen
  • hohe Stützkraft
  • besonders gut ist die Punktelastizität 
  • gut für Allergiker geeignet

Nachteile:

  • Wer schnell schwitzt, ist mit dieser Matratze nicht gut bedient

Vor- und Nachteile der Latexmatratze

Wer Wert auf ökologisches Schlafen legt, sollte eine Latexmatratze in Betracht ziehen. Sie ist dabei nicht nur umweltfreundlich, sondern auch besonders hygienisch, da sie Schweiß abweist –perfekt, falls Sie leicht schwitzen. Hausstauballergiker profitieren ebenfalls: Hausstaubmilben können sich hier nicht einnisten. Gelobt wird die Punktelastizität: Sie passt sich besonders gut dem Körper an und ist damit besonders rückenschonend.

Vorteile:

  • für Allergiker geeignet
  • besonders anpassungsfähig 
  • hygienisch

Nachteile:

  • hoher Preis

Vor- und Nachteile einer Viscoschaummatratze

Man könnte meinen, dass Viscoschaummatratze ein Gedächtnis hätten: Sie passen sich stets dem Körper optimal an und wenn Sie die Liegeposition wechseln, geschieht das erneut. Hier ist also die Punktelastizität besonders gut. Dieser Matratzentyp wird daher häufig auch als orthopädische Matratze empfohlen.

Vorteile:

  • Schwere Körperpartien werden entlastet
  • die Punktelastizität ist ausgezeichnet
  • frei von Geräuschen
  • Anpassungsfähigkeit ist beeindruckend

Nachteile:

  • Wer schnell schwitzt, sollte von dieser Matratze Abstand nehmen.
  • lediglich einseitig nutzbar

Schlusswort

Mit den Tipps und Hinweisen in diesem Artikel haben Sie jetzt hoffentlich eine bessere Vorstellung davon, welche Matratze für Sie in Frage kommt. Besonders hilfreich ist es allerdings, einige Modelle selbst auszuprobieren. Dabei haben Sie auch die Möglichkeit, sich individuell beraten zu lassen.