Japandi: Gemütlichkeit im asiatischen Stil
Skandinavische Gemütlichkeit trifft auf fernöstliche Ästhetik? Das klingt zunächst auf eine unmögliche Kombination – aber Japandi vereint modernen Minimalismus mit traditionellen Gestaltungslehren und bleibt dabei „hyggelig“ gemütlich!
Minimalismus mit Atmosphäre
Im Kern sind sich der Skandi-Einrichtungsstil und die von der japanischen Kultur inspirierten Wohntrends recht ähnlich: Für Schnickschnack und ungeordnete Vielfalt ist bei beiden kein Platz. Jedes Möbelstück, jede Vase und jedes andere Dekorationsobjekt hat seine Geschichte – und sich damit seinen Platz in der Wohnung verdient! Unnützes, Ungebrauchtes und Ungeliebtes dagegen wird aussortiert. Oder zumindest hinter Schranktüren verstaut.
Während Skandi oft eine warme, aber nahezu perfekte Gestaltung bedeutet, steuert die fernöstliche Tradition eine andere Sichtweise bei. „Wabi-Sabi“ nennt sich eine aus dem Zen-Buddhismus stammendes Ästhetik-Konzept: Unperfektes und Unvollständiges erhält hier Raum, wird beachtet und rückt sogar in den Fokus der Gestaltung. Die Vase mit dem dezenten Sprung am Rand wird also nicht zwangsläufig aussortiert, sondern erhält als Erinnerungsstück sogar einen prominenten Platz im Regal.
Die perfekte Geschliffenheit der hyggeligen Skandi-Wohnung erfährt damit eine elegante und sehr persönliche Note.
Möbel im Japandi-Stil
Erbstücke und Erinnerungsstücke dürfen und sollen auch ausdrücklich bleiben! Frei nach dem minimalistischen Gedanken, dass weniger Konsum eindeutig besser ist.
Hängt das Herz an keinem der bestehenden Möbel? Dann dürfen filigrane, leichtere Möbel einziehen. Skandi-inspirierte helle Holzmöbel ebenso wie niedrig gehaltene in gedeckten Farben. Die Funktion entscheidet, die Form selbst darf schlicht und elegant gehalten bleiben. Ausladende Formen, Schnörkel oder Verzierungen sind eher unpassend.
Klassisch für den japanischen Stil wären die Tansu, die metallbeschlagenen Kommodentruhen in dunklen Holzarten. Sie schaffen es, Ordnung ins Chaos zu bringen – und sehen gleichzeitig elegant aus!
Ist Ihre Wohnung schon im Skandi-Stil eingerichtet? Dann ergänzen Sie dunkle Accessoires zur hellen Möbelausstattung. Wenige, gut ausgewählte ergänzende Möbelstücke in dunklen Farben wären ideal. Speziell niedrige Sitzbänke, Sitztisch oder Sitzkissen fehlen in der Regel in der Skandi-Wohnung.
Insgesamt gilt aber: Weniger ist mehr. Alles Unnütze und Ungebrauchte darf aus dem Sichtbereich entfernt werden. Leere Zimmerecken gehören hier zum Raumkonzept!
Japandi-Farbwelten
Naturverbundene Töne finden sich sowohl bei Skandi als auch in fernöstlichen Themenwelten. Was liegt also näher, als beide zu vereinen? Für Japandi eignen sich deshalb vor allem:
- natürliche Holzfarben (helle und dunkle Holzsorten)
- Weiß
- Braun
- Beige
- Schwarz
- im dezenten Einsatz auch Rot, Aubergine, Terrakotta
Insgesamt sind Japandi-Zimmer in gedeckten Farben gehalten. Da „knallt“ und leuchtet nichts. Leere Flächen sind bevorzugt, die auch gerne strahlend weiß ausfallen dürfen – im Zusammenspiel mit leicht getönten farbigen Wänden.
Pflanzen und dekorative Äste bringen natürliche Farbtöne ins Spiel.
Tipp: Größere Pflanzen in schlichten, einfach gehaltenen Übertöpfen oder Körben wirken für sich allein und „füllen“ scheinbar leere Ecken oder Flächen. Und tragen zu einer wohnlichen, gemütlichen Atmosphäre bei!
Wohntextilien und Gebrauchsgegenstände
Natürliche Materialien eignen sich am besten:
- Baumwolle
- grobes Leinen
- Seide in dezenten Farben und Mustern
- Shoji-Trennwände
- Lampenschirme aus Papier
- Noren-Textilbahnen, teilweise mit japanischen Schriftzeichen verziert
In der Küche sind schlichte Keramiken für das Essgeschirr und Becher aus leichtem Porzellan genau richtig. Im Bad eignen sich Bambuskörbchen, um für Ordnung in den Regalen oder Schränken zu sorgen. Tatamimatten auf dem Boden, niedrige Bänkchen im Flur oder Sitzkissen im Wohnbereich in gedeckten Farben ergänzen die Gestaltung.
Regale und Kommodenoberflächen dürfen dabei gern „leer“ stehen. Präsentiert werden nur geliebte und geschätzte Stücke, mit denen Sie eine Geschichte verbinden. Frei nach Marie Kondos Leitsatz „Does it spark joy?“ dürfen Dekorationsgegenstände weichen, die nur noch aus Gewohnheit ihren Platz im Regal beanspruchen. Buddha-Statuen sind übrigens keine geeignete Dekoration, insbesondere nicht auf Gästetoiletten. Dort sind sie zwar häufiger in einem fernöstlichen Ambiente anzutreffen – aber sie gehören definitiv nicht in einen Japandi-inspirierten Wohnraum nur um als Deko zu dienen.
Für den warmen, hyggeligen Skandi-Chic sorgen weiche und kuschelige Textilien wie Decken oder Kissen. Natürlich nur dort und dann, wenn sie auch gebraucht werden.
Insgesamt spielt auch die Qualität aller genutzten Elemente eine wichtige Rolle. Hochwertige, handwerkliche Produkte stehen dem Japandi-Stil besonders gut!
Schlusswort
Hyggelige Gemütlichkeit und ein Blick aufs das Unperfekte, vereint im klassischen Minimalismus: Japandi ist der perfekte Wohntrend für Sie, wenn Sie Ordnung und Einfachheit schätzen. Die klaren Strukturen und die einfache Formensprache entspannt und bietet einen wunderbaren Gegenpol zu unserer meist hektischen Außenwelt.
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