Ratgeber: Esstisch richtig auswählen und kaufen

Ratgeber: Esstisch richtig auswählen und kaufen

Einen Esstisch auszusuchen, kann doch nicht so schwer sein? Das könnte man denken – bis man dann vor der tatsächlichen Auswahl an Esstischen steht: Wie groß? Wie hoch? Rund oder eckig? Welche Beine? Welches Material? Ausziehbar und falls ja: Welche Variante soll es denn sein? Es gibt etliche Fragen. In diesem Beitrag klären wir sie auf!

Inhaltsverzeichnis

Warum ist das überhaupt wichtig?

Ein Esstisch nimmt oftmals eine zentrale Rolle ein – sowohl optisch als auch ganz praktisch. Er ist das wichtigste Möbelstück im Esszimmer oder in der Essecke. Und hier wird längst nicht nur gegessen: Am Esstisch findet man sich auch für eine gemütliche Runde mit Freunden zusammen. Hier werden Hausaufgaben oder der Papierkram erledigt. Oder wie wäre es mal mit einem Puzzle?

Damit der neue Esstisch alle Bedürfnisse und Erwartungen bestens erfüllt, braucht es einige Vorüberlegungen. Damit fällt die Auswahl vor Ort im Ladengeschäft oder auf der Website gleich viel leichter.

Musterring „Tamina“: Nicht jeder Esstisch ist eckig und hat vier Beine … (Fotos: Hersteller)

Die richtige Größe und Form für den Esstisch finden

Wie groß der Esstisch maximal sein darf, hängt als allererstes vom verfügbaren Platz ab und wie Sie den Tisch nutzen. Sie wollen schließlich, dass alle Sitzplätze möglichst bequem erreichbar sind. Dafür brauchen Sie rund um den Tisch mindestens 60 Zentimeter Platz. Besser sind 80 Zentimeter.

Bedenken Sie außerdem, dass Sie in der Nähe zum Esstisch eventuell weitere praktische Möbel unterbringen möchten, um wichtiges Geschirr und Zubehör immer griffbereit zu haben. Wir haben einen eigenen Beitrag dazu, wie Sie den perfekten Essplatz einrichten, der diese und andere Fragen behandelt.

Breite und Tiefe auswählen

Um das vorab zu klären: „Breite“ meint die lange Seite des Tisches und „Tiefe“ die kurze Seite des Tisches.

Wenn es um die Breite des Esstisches geht, finden Sie meist die Faustregel: 60 bis 70 Zentimeter pro Person. Für vier Personen, die an den beiden langen Seiten des Tisches sitzen, sollten Sie also einen Esstisch mit mindestens 120 bis 140 Zentimeter Breite kaufen.

Wollen Sie auch die Stirnseiten des Tisches nutzen, planen Sie hier jeweils weitere 20 bis 40 Zentimeter ein.

Bei der Tiefe wiederum kommt es darauf an, wie der Tisch genutzt wird:

  • Sollen Personen an den Kopfenden sitzen? Dann sollte der Tisch mindestens 70 Zentimeter tief sein. 
  • Sitzen Personen auf beiden Seiten des Tisches direkt gegenüber? Dann sollten Sie mindestens 80 Zentimeter Tiefe einplanen.

Eckig oder rund?

Eckige Esstische sind der Standard, da sie den verfügbaren Platz optimal nutzen. Besonders kompakt und praktisch sind quadratische Tische, die gern mit einer Seite an die Wand gestellt werden, um noch mehr Platz zu sparen. Das ist besonders praktisch, wenn der Essplatz in einer kleinen Küche oder im Wohnzimmer untegebracht werden soll. Wenn Sie hier einen Tisch in der Größe 80 x 80 Zentimeter wählen, finden darin bis zu vier Personen gut Platz.

Wenn der entsprechende Freiraum vorhanden ist, sollten Sie dagegen einen runden Esstisch in Betracht ziehen. Er ist nicht nur optisch ein besonderes Stück, sondern vermittelt zugleich eine ganz eigene Atmosphäre, wenn Sie mit Ihren Gästen wie die „Ritter der Tafelrunde“ zusammensitzen. Denn im Gegensatz zur langen Tafel können sich alle Gäste jederzeit sehen. Das ist einfach gemütlicher und schöner.

Empfohlene Mindestgrößen für eckige und runde Esstische

Um es etwas einfacher zu machen, geben wir Ihnen hier einige grobe Richtwerte für die Esstisch-Suche, je nachdem, wie viele Personen Platz finden sollen:

  • 4 Personen: Ein eckiger Tisch sollte 120 Zentimeter Breite haben, ein runder 80 Zentimeter Durchmesser.
  • 6 Personen: eckiger Tisch 180 Zentimeter Breite, runder Tisch 120 Zentimeter Durchmesser
  • 8 Personen: eckiger Tisch 240 Zentimeter Breite, runder Tisch 160 Zentimeter Durchmesser
  • 10 Personen: eckiger Tisch 300 Zentimeter Breite, runder Tisch 200 Zentimeter Durchmesser

Bedenken Sie bei diesen Maßen, dass Sie die Tischbeine mit einbeziehen und achten Sie darauf, wo diese zu finden sind. Wir gehen weiter unten noch auf die verschiedenen Formen ein, die hier möglich sind. Ansonsten kann es beispielsweise passieren, dass der Platz am Kopfende des Tisches doch beengt wirkt. Deshalb wird bisweilen empfohlen, den Abstand zwischen den Beinen zu messen und nicht die Tischplatte. Es macht dabei einen spürbaren Unterschied, ob die Tischbeine direkt außen an der Tischkante platziert sind oder nach innen versetzt. Entscheiden Sie hier also nicht nur anhand der Optik.

Die richtige Sitzhöhe

Die eine „richtige“ Sitzhöhe kann es bei Esstischen kaum geben. Dafür sind wir Menschen einfach zu unterschiedlich gebaut. In der Regel ist ein Esstisch aber zwischen 70 und 80 Zentimeter hoch. Achten Sie darauf, dass zwischen dem Stuhl und der Tischunterkante etwa 30 Zentimeter Platz bleiben, damit es nicht zu beengt wirkt und ergonomisch gut passt.

Team 7 „magnum“ Auszugstisch: Ihn gibt es in drei Größen und mit zwei Varianten für die Einlegeplatten. (Fotos: Hersteller)

Wann kommt ein Ausziehtisch in Frage?

Wer gelegentlich Freunde und Familie zu Besuch hat und keinen dauerhaften Platz für eine große Tafel hat, wird über einen größenverstellbaren Tisch nachdenken. Solche Funktionstische gibt es unter anderem als Ausziehtische (auch als „Esstisch mit Ausziehfunktion“ bekannt) und Klapptische mit den unterschiedlichsten Vorrichtungen.

Gegenüber einem zusätzlichen Tisch, den Sie bei Bedarf hinzustellen, haben solche Ausziehtische den Vorteil, dass sie automatisch eine durchgängige, ebene Tischfläche bieten. Sie werden das kennen: Es ist fast unmöglich, einen Beistelltisch zu finden, der hundertprozentig exakt die gleiche Höhe hat. Eine kleine „Treppe“ werden Sie fast immer haben, wenn Sie die beiden Tische nebeneinander platzieren. Das sollten Sie dann bei der Gestaltung des Esstisches bedenken und zum Beispiel durch entsprechende Dekoelemente dafür sorgen, dass kein Gast dort aus Versehen ein Glas oder eine Flasche abstellt.

Bei einem Ausziehtisch haben Sie dieses Problem in der Regel nicht, sofern Sie sich ein hochwertiges Modell anschaffen. Achten Sie im Ladengeschäft darauf, ob die Tischplatte auch im ausgezogenen Zustand eine ebene Fläche ergibt.

Die gewählte Mechanik des Auszugtisches bestimmt bei alldem ganz wesentlich, wie einfach und wie zuverlässig Sie die Größe des Tisches verändern können. Es gibt hier die unterschiedlichsten Herangehensweisen mit eigenen Vor- und Nachteilen. Manche Modelle haben zum Beispiel Einlegeplatten in der Mitte, andere an einem Ende. Was sich davon für Sie empfiehlt, hängt von Ihrem Raum ab, der geplanten Nutzung und welches System Sie selbst bevorzugen. Im Idealfall können Sie es vor dem Kauf im Ladengeschäft ausprobieren.

In einem eigenen Beitrag erklären wir Ihnen Begriffe wie Butterfly-Mechanismus, Synchronauszug oder Kopfkulissenauszug. Lesen Sie darin, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Systeme haben. Hinterher werden Sie eine viel bessere Vorstellung davon haben, welcher Ausziehtisch zu Ihnen passt.

Übrigens haben Sie auch hier die Auswahl zwischen eckigen und runden Tischen. Ein ausziehbarer runder Esstisch wird dann in der Regel zum Oval, wenn Einlegeplatten in der Mitte platziert sind.

Ausziehtisch oder Klapptisch?

Neben Auszugtischen finden Sie auch Klapptische im Angebot. Sie lassen sich oft sehr einfach nutzen, da das System so simpel ist. Dafür ist die ausgeklappte Fläche nicht immer so stabil wie der Rest des Tisches. Das muss gar kein Problem sein: Es ist nur wichtig, dass Sie es im Hinterkopf behalten.

Generell machen sich Klapptische am besten, wenn sie im Alltag gegen eine Wand platziert werden. Denn dann ist Ihnen der heruntergeklappte Teil des Tisches nicht im Weg.

Beine und andere Varianten

Viele Esstische folgen zwar dem altbewährten Modell aus einer Tischplatte mit vier Beinen an jeder Ecke. Es gibt aber auch hier Unterschiede und ausgefallene Varianten und Gestelle.

Ein „Säulenfuß“ ist beispielsweise zentral in der Mitte platziert. Damit gibt es keine hinderlichen Tischbeine in den Ecken. Das kann praktisch sein, wenn der Platz begrenzt ist und das Hinsetzen ansonsten zur Turnübung würde (wobei Sie dann vielleicht auch einfach den Tisch zu groß gewählt haben …). Weiterer Vorteil: Es gibt bei Säulenmodellen keinen Sitzplatz, der ein Tischbein genau vor sich hat.

Beim „Wangentisch“ wiederum finden sich an den beiden Kopfenden zwei senkrecht stehende Platten, die je nach Modell auch mit einem Steg verbunden sein können. Das ist eine besonders stabile Konstruktion, bei der allerdings an den schmalen Seiten des Tisches oftmals keine bequemen Sitzplätze vorhanden sind.

Die besten Materialien für den Esstisch

Auch beim Material für den Esstisch gibt es nicht die eine, „beste“ Wahl. Es hängt davon ab, was Ihnen optisch gefällt, was zur geplanten Nutzung passt und natürlich auch, wie Ihr Budget aussieht.

Esstische aus Holz: natürliche Schönheit

Zwei Beispiele für Esstische aus Massivholz: Trendstore „Sanora“ und Musterring „Tamina“ (Fotos: Hersteller)

Wenn wir über Holz sprechen, gibt es zwei wesentliche Varianten, die ähnlich klingen, aber unterschiedliche Dinge meinen:

  • Massivholz ist es, wenn zum Beispiel die Tischplatte oder auch die Beine durch und durch aus Holz bestehen. Hier ist es besonders wichtig, welches Massivholz Sie wählen.
  • Echtholz ist es, wenn der Tisch nach außen hin aus Holz gemacht ist, seine Bestandteile im Innern aber einen Kern aus Kunststoff oder Spanplatte haben können. Man spricht hier auch von Echtholz-Furnier.

Beiden gemeinsam ist die natürliche Optik. Jedes Stück wird ein wenig anders aussehen. Sie fassen sich zudem beide wunderbar warm an. Das ist es, was vielen Menschen am traditionsreichen Material Holz so gut gefällt.

Zugleich sollten Sie sich bewusst sein, dass Holz etwas mehr Pflege braucht als eine Oberfläche aus Kunststoff, Glas oder Keramik. Dafür ist die Wertgkeit und Langlebigkeit von Massivholz oft unerreicht.

Wir haben einen eigenen Beitrag dazu, der Ihnen die Entscheidung zwischen Massivholz, Echtholz-Furnier sowie Holz-Optik erleichtert. 

Esstische aus Glas: edle Schlichtheit

Zwei Beispiele für Esstische mit Glastischplatte: Trendstore „Hiskia“ und „Maws“ (Fotos: Hersteller)

Wenn wir von einem „Esstisch aus Glas“ sprechen, dann meinen wir damit in der Regel allein die Tischplatte. Das Gestell und die Beine sind dagegen aus Holz, Metall oder Kunststoff hergestellt.

Glas hat einen eleganten Look, der filigran und edel ist. Glas ist außerdem sehr pflegeleicht, gerade im Vergleich zu Holz. Sie müssen dabei keine Angst haben, die Tischplatte bei der ersten Gelegenheit zu zerbrechen: Sie ist aus besonders dickem und speziell gehärteten Glas hergestellt. Das macht sie zwar nicht komplett bruchfest, aber einer normalen, alltäglichen Nutzung widersteht sie tadellos.

Esstische aus Kunststoff/Holzwerkstoff: praktische Vielfalt

Zwei Beispiele für Esstische, die aus Holzwerkstoffen gemacht sind: Trendstore „Habil“ und „Multi“ (Fotos: Hersteller)

Der Begriff „Kunststoff“ umfasst eine enorme Palette unterschiedlichster Materialien für die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Anwendungsfälle. Bei Esstischen werden Sie hier hochwertige Kunststoffe vorfinden. Dazu gehören  Holzwerkstoffe wie beispielsweise die Mitteldichte Faserplatte (MDF).

Die sind nach außen mit einem ansehnlichen und zugleich pflegeleichten Dekor versehen.

Ein großer Vorteil dieses Materials ist die endlose Vielfalt an Farben, Formen und Mustern, die damit möglich sind. Sie finden in dieser Rubrik Tische, die eine Holz-Optik täuschend echt nachahmen oder auf Wunsch wie Metall wirken.

Esstische aus Keramik: pflegeleichte Besonderheit

Beispiele für Esstische, in deren Tischplatte Keramik genutzt wird: Trendstore „Myles“ und „Multi“ (Fotos: Hersteller)

Keramik als Material für die Tischplatte haben noch nicht viele auf dem Wunschzettel. Seine Vorteile machen es aber immer beliebter. Sie kennen es vielleicht von Fliesen. Je nach Herstellungsprozess kann es unterschiedliche Eigenschaften und einen individuellen Look bekommen.

In jedem Fall ist eine Keramik-Tischplatte hart und zudem hitzebeständig. Dank der verschlossenen Oberfläche ist sie zudem sehr hygienisch.

Keramik ist rundherum pflegeleicht. Flecken lassen sich einfach abwischen. Und selbst einen heißen Topf können Sie hier einmal abstellen.

Fazit

Wie Sie sehen, können Sie auch bei Esstischen aus dem Vollen schöpfen: Für jeden Geschmack, Einrichtungsstil und Geldbeutel gibt es hier die passenden Modelle. Unten haben wir einige der beliebtesten Esstische für Sie aufgelistet.

Und wenn Sie noch mehr erfahren und alles mit eigenen Augen sehen möchten, kommen Sie gern in der Ausstellung vorbei und lassen sich persönlich beraten.

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