Grundlagenwissen: Farbideen für die Einrichtung finden

Grundlagenwissen: Farbideen für die Einrichtung finden

Manche Wohnungen scheinen wild durcheinander gemixte Ansammlungen verschiedenster Stile und Designs zu sein – und sind dabei stimmig, wohnlich und gemütlich. Meist steckt ein ausgewogenes Farbkonzept dahinter, mit dem sich die Wohnatmosphäre maßgeblich beeinflussen lässt. Wir haben in diesem Beitrag zusammengetragen, warum Farbkonzepte für die Wohnung wichtig sind und welche universellen Regeln Sie kennen sollten.

Unsere Artikelserie „Farbkonzepte“ können Sie auch als kostenloses PDF herunterladen!

(Foto: Europa Möbel-Verbund)

Farbkonzepte erklärt

Ein Farbkonzept umfasst:

  • die Wechselwirkung aller Farbtöne und Materialien im Raum miteinander
  • die Kontraste und Sättigungsgrade aller eingesetzten Farben
  • die Größenverhältnisse und Proportionen der Farbflächen zueinander
  • alle Materialien und Oberflächen im Raum

Gelungen ist das Farbkonzept dann, wenn Materialien, Farben und Licht auf den darin lebenden Menschen und die Benutzung des Raums abgestimmt sind. Farben und Materialien unterstreichen die Stimmung, die Sie sich als Wohnungs- oder Hausbesitzer wünschen.

Zu einem vollständigen Farbkonzept gehören die folgenden Bestandteile:

  • Bodenbeläge
  • Wandfarben und Tapeten
  • Möbel und Bezüge/Stoffe
  • Sonnenschutz, Vorhänge, Gardinen
  • Material oder Farben der Türen
  • weitere Materialien im Raum

Erst alles zusammen erschafft aus einem Raum mit Möbeln und Gardinen entweder ein gemütliches Zimmer, in dem man sich gern länger aufhält – oder einen Raum, der überhaupt keinen Eindruck hinterlässt oder zumindest keinen guten.

(Foto: Europa Möbel-Verbund)

Universelle Regeln in der Farbgestaltung

Intuitiv kennen die meisten Menschen grundlegende Gestaltungsregeln, etwa kalt/warm und hell/dunkel als gestaltende Kontraste. Eine ausgewogene Platzierung von Farben und Mustern ist essentiell für schön gestaltete Räume. Es gibt allerdings die eine oder andere Weisheit, die Sie zusätzlich im Hinterkopf behalten können:

  1. Alle Bestandteile im Farbkonzept sind aufeinander abgestimmt; Muster und Farben wiederholen sich in Stoffen, Tapeten, Wandfarben oder Bezügen. Leichte Abwandlungen sind in Ordnung, genaue Kopien von Mustern und Farbtönen sind nicht zwingend nötig.
  2. Niedrige Räume wirken mit heller, aber nicht reinweißer Zimmerdecke und leicht dunkleren Wandfarben luftiger.
  3. Längliche Räume wirken kompakter, wenn die Stirnseite in einer kräftigen Farbe gestaltet ist.
  4. Kleine Räume wirken größer, wenn der Bodenbelag aus einer einheitlichen Farbe beziehungsweise einem durchgängigen Belag besteht.
  5. Kleine Räume wirken ruhiger und harmonischer, wenn auch Türen, Heizkörper und Fensterrahmen in der Bodenbelagsfarbe gestrichen beziehungsweise gestaltet sind.
  6. Für raumübergreifende Konzepte sollten die Nachbarräume die Farben der umgebenden Räume aufgreifen. Geeignet sind entweder Farben der gleichen Farbfamilie oder Farben, die im Farbkreis nah beieinander liegen.
(Foto: Europa Möbel-Verbund)

Farbkonzept entwickeln

Es ist natürlich sinnvoll, umfassende Farbkonzepte vom Profi entwickeln zu lassen. Beim Neubau eines Hauses gehört es oft zum erweiterten Angebot des Architekten, die Gestaltung des Innenraums planen zu lassen.

Bei Bestandsbauten oder wenn die Sanierung ganz in Ihren Händen bleiben soll, haben sich diese kurzen Schritte bewährt:

  • Schritt 1: Wie wird der Raum vorwiegend genutzt? Ess- und Wohnzimmer werden ganz anders genutzt als das Gäste-Bad oder ein Flur, der zu selten betretenen Räumen führt.
  • Schritt 2: Welche Atmosphäre, welche Stimmung wünschen Sie sich in diesem Raum? Das ist entscheidend, denn mit der gewünschten Atmosphäre erklärt sich auch, welche Farbe das Zimmer später dominieren sollte.
  • Schritt 3: Welche natürlichen und wie viele künstliche Lichtquellen erhellen das Zimmer? Kleine, dunkle Räume mit winzigen Fenstern können helle, luftige Farben gut vertragen. In einem lichtdurchfluteten großen Wohnraum sind dagegen auch dunklere oder kühle Farben angebracht.
  • Schritt 4: Welche Lieblingsfarben oder vorhandenen Möbel, Bodenbeläge, Stoffe oder Wandfarben sollten übernommen werden? Gibt es bereits wichtige Bestandteile im Raum, die weiterverwendet werden sollen? Dann müssen diese Farben und Muster unbedingt mit in das Farbkonzept einfließen.

Daraus ergibt sich in der Regel eine Farbe beziehungsweise eine Farbgruppe, die das Farbkonzept bestimmt.

Ob die ausgesuchte Farbe wirklich passt, lässt sich mit einem kleinen Test herausfinden:

Ein großes Blatt Papier wird mit der ausgewählten Farbe bedruckt, ein Bogen Bastelpapier genügt ebenso, und im betreffenden Raum gut sichtbar auf Augenhöhe an die Wand geheftet. Dort darf es für mindestens 24 Stunden bleiben. Bei jedem Raumwechsel, bei jedem Gang durch den Raum mit unterschiedlichem Licht und bei verschiedenen Tätigkeiten fällt dann der Blick auf die Wand und das farbige Papier.

Sieht es gut aus, fühlt es sich für den Raum auch im hellen Morgenlicht oder im abendlich schummrigeren Licht richtig an? Dann ist die dominierende Farbe für das Zimmer eine gute Wahl!

(Foto: Europa Möbel-Verbund)

Farbkonzepte im Detail

Welche Farbe liegt Ihnen bei der Zimmergestaltung besonders? Wenn man keine konkrete Lieblingsfarbe hat oder sich unsicher über die Wirkung der Farben ist, kann dieser Selbsttest dabei helfen:

Sie brauchen dafür einen einfachen Wasserfarbenkasten und etwas Deckweiß sowie stabiles Papier. Dann mischen sie zunächst alle Farben in verschiedenen Abstufungen zusammen mit Weiß an, in einem zweiten Schritt auch mit Schwarz. Jede Farbe bekommt ein eigenes Kästchen auf dem Papier; nach dem Trocknen können diese Kästchen auseinandergeschnitten und ganz nach Belieben miteinander kombiniert werden.

Dabei gilt natürlich: Hell/dunkel und kalt/warm sind optimale Kombinationen. Welche Farben gefallen Ihnen in der Kombination am besten? Welche Kontraste sprechen Sie sofort an? So nähern Sie sich dem Farbkonzept Ihrer Wünsche an.

(Foto: Europa Möbel-Verbund)

Farbwirkungen genauer betrachtet

Bei alldem spielt auch die Wirkung der Farben eine Rolle. Manche sind eher belebend, andere beruhigend. Und wie kontrastreich und bunt soll es am Ende sein? Wir haben eine Artikelserie rund um Farben für Sie, die genau diese und viele andere Dinge erklärt.

Darin räumen wir auch mit Vorurteilen auf. So muss Schwarz keinesfalls dunkel sein, sondern kann sehr edel wirken. Gold ist nicht nur für barocke Kirchen gedacht, sondern kann geschickt eingesetzt tolle Akzente setzen. An knallige Farben wie Orange oder Gelb trauen Sie sich vielleicht nicht heran – und verpassen hier möglicherweise Ihre Lieblingsfarbe. Und dass Pastelltöne nicht nur etwas fürs Babyzimmer sind, zeigen wir ebenfalls auf!

Fazit

Mit einem Farbkonzept lässt sich nicht nur die Stimmung in einem Raum steuern, Sie können auch ganz gezielt kleinere Schwächen in der Architektur verstecken, kurze Räume strecken oder große Räume gemütlicher wirken lassen.

Artikelserie „Farbkonzepte“

Dieser Beitrag gehört zu einer Serie, die wir laufend erweitern. Hier finden Sie alle Beiträge auf einen Blick …

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