Einrichtungsstile: Diese drei grundlegenden Strömungen sollten Sie kennen

Einrichtungsstile: Diese drei grundlegenden Strömungen sollten Sie kennen

Einrichtungsstile und Farbkonzepte stehen im Zentrum der Wohnungsgestaltung. Je nachdem, welche Stilrichtung Sie sich aussuchen, kann die dahinterstehende Gedankenwelt entscheidend sein dafür, ob beispielsweise ein „Asia Style“-Büro stimmig wirkt oder doch nur gewollt. Oder ob die Wohnung kuschelig gemütlich im schottischen Sinne ist – oder scheinbar nichts zusammenpasst.

Im Folgenden möchten wir Ihnen drei grundlegende Strömungen im Einrichtungsbereich vorstellen. Und wir sind uns sicher: In einer davon werden Sie sich wiederfinden.

Weisheit Asiens: harmonische Gegensätze

Hell und dunkel, glatt und rau oder massiv und filigran: Yin & Yang symbolisieren die Gegensätzlichkeit, die nötig ist für eine ausgeglichene, in sich stimmige Umgebung. Wo ein harmonisches Gleichgewicht herrscht, da fühlt der Mensch sich wohl, geborgen und gut aufgehoben.

Ying & Yang ist dabei Teil der Feng-Shui-Philosophie. Und die wiederum betrachtet alles in Bezug auf die fünf Elemente Erde, Feuer, Luft, Wasser, Metall. Sind die Elemente ausgeglichen angeordnet und angemessen vertreten, wirkt die Umgebung angenehm.

Das klingt vielleicht ein wenig esoterisch. Sie können daraus aber ganz praktische Tipps für Einrichtungs- und Wohnkonzepte ableiten: 

  • Schwere massive Möbel brauchen einen Gegenpart aus hellen, leeren Flächen. 
  • Harte, feste Oberflächen brauchen luftige, zarte Texturen für den Ausgleich. 
  • Feuer und Wasser als Elemente sollten in den Räumen mitgedacht sein.
  • Helle und dunkle Flächen wechseln sich ab.

Und auch wo und wie Sie Ihre Möbel aufstellen, können Sie anhand von Feng Shui bestimmen.

Der Hygge-Stil im Wohnzimmer und am Essplatz
Einige Beispiele für Einrichtungen im Hygge-Stil. (Fotos: Europa Möbel-Verbund)

Minimalismus: Weniger ist besser

Minimalismus als Konzept und Strömung ist wahrscheinlich so alt wie die meisten Religionen: Einsiedler, Gurus und Mönche beschränken sich auf das zum Leben notwendige und erleben so tiefe Erfüllung. In unserer heutigen Zeit und Gesellschaft erscheint das radikaler denn je.

Weniger ist mehr. Jedes Stück zu viel ist ein unnützes Stück und das gilt ganz konsequent für Möbel, Bücher oder Geschirr. Das ist erstrebenswert nach der klassischen Lehre, weil nichts ablenkt und so der Raum zum Meditieren, Beten oder Denken frei bleibt. In einer Umgebung, von der es tendenziell viel zu viel von allem gibt, sind minimalistische Wohnungen wahre Inseln der Entspannung. Ordnung und Struktur wirken vor allem auf gestresste Menschen oft beruhigend.

Ganz praktisch bedeutet das für Einrichtungs- und Wohnkonzepte: 

  • Absolut jeder Gegenstand hat eine Daseinsberechtigung, wird also wirklich gebraucht.
  • Jede Neuanschaffung wird darauf geprüft, ob sie notwendig ist.
  • Nicht mehr Benötigtes wird konsequent entsorgt.

Was „gebraucht wird“ dürfen Sie dabei gern individuell beurteilen. Für Marie Kondos Konzept ist die zentrale Frage beispielsweise: „Does it spark joy?“ – verbreitet es Glück? Auf diese Weise bleiben geliebte Erinnerungsstücke erhalten, auch wenn sie eventuell keinen direkt praktischen Nutzen haben. Für strengere Konzepte gilt das weniger: Dann wird nur behalten, was zum täglichen Alltag gehört. Alles andere wird bei Bedarf geliehen, gemietet oder neu angeschafft.

Hygge, Lagom & Coorie: Ausgewogenheit und Glück

Glück, Geborgenheit und gerade genug von allem: Das ist das, was Hygge, Lagom und Coorie vereint. Dabei kommt es nicht auf eine Reduzierung an und auch die Beachtung verschiedener Elemente steht nicht im Fokus. Es geht rein ums Wohlfühlen und Glücklichsein.

Allen dreien gemeinsam ist der Fokus auf Familie und die Möglichkeit, gemeinsam mit Freunden Zeit zu verbringen. 

Ganz praktisch bedeutet das für Einrichtungs- und Wohnkonzepte: 

  • Küche, Essplatz und Wohnzimmer bilden das Herz der Wohnung.
  • Alles dient der Gemütlichkeit und lädt zur Kommunikation ein.
  • Es gibt weder übervolle Regale noch völlig leere Flächen.

Stattdessen ist alles darauf ausgerichtet, dass Gäste spontan vor der Tür stehen könnten. Es gibt ausreichend Sitzplätze, schönes Geschirr und kuschelige Decken, um es sich an einem kühlen Tag auf der Couch gemütlich zu machen. Typischerweise sind Naturmaterialien, warme Naturtöne und weiche Formen „Glücklichmacher“ für Hygge, Lagom und Coorie.

Schlusswort

Ob Sie ein Herz für die Elemente, für strikte Reduzierung oder doch eher für kuschelige Gemütlichkeit haben: In einer dieser drei Strömungen finden sich die meisten Menschen wieder. Sie dienen als Richtschnur für ganz verschiedene Einrichtungsstile und helfen uns dabei, ein eigenes individuelles Wohnkonzept zu finden.

Und wenn Sie jetzt noch mehr Inspiration haben möchten: Wir haben eine wachsende Liste an Einrichtungsstilen für Sie!