Parkettboden richtig pflegen und reinigen

Parkettboden richtig pflegen und reinigen

Parkett ist ein zeitloser Klassiker unter den Bodenbelägen, der sich problemlos in jedes Raumkonzept einfügt und sofort eine warme und einladende Atmosphäre schafft. Aus nachhaltigen Materialien gefertigt und bei richtiger Pflege sehr langlebig, ist der Parkettboden eine tolle Wahl für umweltbewusste Raumgestaltung. Der natürliche Holzduft sorgt zudem für ein angenehmes Raumklima. Da Parkett üblicherweise aus Holz gefertigt wird (seltener aus Bambus), bedarf dieser Bodenbelag allerdings einer besonderen Reinigung und Pflege, um langfristig seine einzigartige Optik zu behalten. 

Wie das funktioniert, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

1. Bestandsaufnahme

Zunächst ist es wichtig, eine Bestandsaufnahme zu machen und von dort aus die richtige Pflege- und Reinigungsroutine zu entwickeln.

Im Allgemeinen wird zwischen Echtholz-Parkett und Fertigparkett unterschieden:

  • Echtholz-Parkett, auch bekannt unter dem Namen Massiv-Parkett, besteht komplett aus Holz. Da dieses Naturmaterial „arbeitet“, ist hier ein bewusster Umgang mit Feuchtigkeit und Raumtemperatur besonders wichtig – sonst kann es sich verziehen. Lassen Sie Massiv-Parkett neu verlegen, muss dies geschliffen und je nach Wahl auch geölt oder lackiert werden.
  • Fertigparkett oder auch Mehrschichtparkett besteht aus einer vorbehandelten Holzplatte und weiteren Materialien, etwa Sperrholz oder HDF. Dadurch reagiert dieser Bodenbelag weniger stark auf Schwankungen von Raumtemperatur und – feuchtigkeit. Er eignet sich auch für sehr wärmebelastete Räume, in denen das Echtholz-Parkett schnell austrocknen würde.

Zudem sollte unterschieden werden, ob das Parkett lackiert oder geölt wurde: Während lackiertes Parkett weniger pflegeintensiv ist und durch die Lackschicht unempfindlicher auf Einwirkungen von außen reagiert, überzeugt geöltes Parkett durch seine Feuchtigkeitsregulierung, die naturnahe Optik und Haptik sowie die Möglichkeit, bei kleineren Beschädigungen nachzuschleifen. 

2. Reinigung

Je nachdem, welches Parkett Sie haben, sollten Sie die Reinigung entsprechend abstimmen:

Eine tägliche Grundreinigung ist immer unerlässlich, um den Boden vor zerkratzenden Steinchen und Krümeln zu schützen. Während der Staubsauger möglicherweise Spuren im Holz hinterlassen kann, eignet sich ein weicher Besen oder Feudel bestens. Kleiner Tipp: Auch Wischer mit weichem Tuch sind eine tolle Alternative. Wichtig hierbei ist, dass keine Mikrofasern zum Einsatz kommen, die den Belag zerkratzen könnten. 

Wöchentlich kann der Parkettboden zudem nebelfeucht gewischt werden. Nebelfeucht bedeutet, dass die verwendete Menge an Wischwasser so gering ausfällt, dass der Boden innerhalb weniger Minuten von selbst trocknen kann – dies gilt auch für das lackierte Parkett. Auf diese Weise wird verhindert, dass das Parkett durch das Wasser aufquillt.

Reinigen Sie geöltes Parkett, können Sie dem Wischwasser etwa alle drei Monate ein entsprechendes Pflegemittel zugeben, das durch die enthaltenden Öle oder Wachse nachfettend wirkt.

Wichtig: Scharfe Putzmittel sollten Sie genau wie Reinigungsgegenstände mit scharfen Oberflächen unbedingt vermeiden, um die Oberfläche nicht zu beschädigen.

Flecken lassen sich am besten umgehend entfernen – bei Bedarf mit einem Reinigungsmittel für Parkettboden aus dem Fachhandel.

Bei dunklen Spuren von Schuhsohlen können Sie ein normales Radiergummi bemühen.

3. Pflege und Instandhaltung

Eine pflegliche Behandlung des Parkettbodens zahlt sich nicht nur in Bezug auf seine Optik, sondern auch auf seine Langlebigkeit aus. Zwar lassen sich Echtholz-Parkettböden bei Bedarf nachschleifen oder mit Öl und Wachs nachbehandeln, um kleine Beschädigungen auszugleichen. Aber ein umsichtiger Gebrauch verlangsamt Abnutzungs- und Alterungsprozesse.

Neben einer stabilen Raumtemperatur und -feuchtigkeit können Sie darauf achten, dass der Boden keinen unnötigen Belastungen ausgesetzt wird, die zu Kratzern führen können. Je nach verwendetem Holz unterscheidet sich das Parkett in seiner Härte: Während Kirsche oder Eiche als Hölzer mit hoher Härte gelten, gemessen in der sogenannten Brinellhärte, sind Kiefer oder Ahorn deutlich weicher und deshalb anfälliger für Abdrücke oder Beschädigungen.

Achten Sie darauf:

  • keine Schuhe mit spitzen Absätzen wie Pumps zu tragen
  • keine Möbel mit scharfkantigen Unterteilen auf dem Parkett zu bewegen
  • falls möglich, Hausschuhe zu tragen
  • Absatzschoner zu verwenden
  • Möbel wie Stühle mit Filzunterlegern zu versehen

Wer es unkomplizierter mag, kann selbstverständlich auch zum aktuell sehr angesagten Vintage Parkett greifen: Hier ist der „Used Look“ gewollt: Abnutzungs- und Alterungsprozesse werden sogar gezielt durch Behandlungen mit Farbe und Ölen nachgeahmt bis hin zu Rissen im Holz!