Geschickte Lösungen für das Familienschlafzimmer
Im Familienschlafzimmer schlafen alle gemeinsam: Eltern und Kinder. Manchmal passiert das aus Überzeugung, oft aber schlicht aus Notwendigkeit heraus und dann wird aus dem Elternschlafzimmer ganz schleichend ein gemeinsamer Schlaf- und Erholungsraum für alle. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, wie die Einrichtung eines gemeinsamen Schlafraums gut gelingt.
Generelle Vor- und Nachteile
Als erstes aber: Co-Sleeping und Bedsharing wird oft als Synonym dafür verwendet, wenn Babys und Kleinkinder ausschließlich oder gelegentlich bei Mama und Papa mit im Bett liegen. Spontan denkt man dann an Neugeborene und Babys, die laut offizieller WHO-Empfehlung im ersten Jahr sowieso im Elternschlafzimmer schlafen sollten.
Aber Co-Sleeping ist in vielen Kulturen deutlich über den ersten Geburtstag hinaus üblich und – sehr erholsam. Denn wenn Eltern und Kinder im gleichen Raum schlafen, muss kaum noch jemand nachts wirklich aufstehen. Beruhigen, trösten, kuscheln und füttern – alles gelingt mehr oder weniger im Halbschlaf, ohne viel Bewegung und grelles Licht.
Dass gemeinsames Schlafen für die Erholung ziemlich unverzichtbar ist, lernen Eltern aber meist erst im Laufe der ersten Wochen und Monate. Entsprechend sind die Baby- und Elternschlafzimmer anfangs oft getrennt. Oder Beistellbett und transportable Wiege werden mehr schlecht als recht ins Elternschlafzimmer integriert.
Spätestens beim zweiten Kind geht einem dann der Platz im Schlafraum aus – und zusammengestückelt wirkt es auch. Das geht besser!
Tipps für gemütliche Familienschlafzimmer
Das Bett steht hier natürlich im Vordergrund oder genauer gesagt: die Betten. Je nachdem, wie die persönlichen Vorlieben sind, kann wahlweise ein Familienbett die richtige Lösung sein. Oder Sie wählen verschiedene, dem Alter des Kindes entsprechende Bettlösungen.
Vorteil Familienbett
- ausreichend Platz bei einem XXL-Bettrahmen ab 2,60 Meter Breite für mindestens zwei Erwachsene und ein Kind
- direkte Nähe und Geborgenheit ohne aufstehen zu müssen
- passt vom Neugeborenenalter bis ca. Schulalter
- leichtere Planbarkeit im Schlafzimmer, wenn nur ein Bett gestellt werden muss
Nachteil Familienbett
- gemeinsame Matratze kann auch zu viel Nähe bedeuten
- keine optische Abgrenzung, keine Privatsphäre
- spätestens ab Auszug der Kinder aus dem Familienschlafzimmer zu groß dimensioniertes Bett
Wenn ein Familienbett nicht in Frage kommt, eignen sich getrennte Zustell- oder Beistellbetten für das gemeinsame Schlaferlebnis:
Vorteil getrennte Betten
- flexible Lösung für kleinere Schlafräume denkbar
- Matratzen in kleineren Größen sind bei Bedarf schneller ausgetauscht
Nachteil getrennte Betten
- Betten müssen unter Umständen alle paar Jahre ausgetauscht werden, um die richtige Matratzengröße zu erreichen
- Schlafzimmer kann schnell „vollgestellt“ wirken
Typischerweise werden hier Anstellbetten für die ersten Lebensmonate mit Kinderbetten im kürzeren Formaten für die späteren Monate kombiniert. D.h. spätestens nach dem ersten Jahr müsste das Kinderbett ausgetauscht werden, um optimalen Platz und Schlafkomfort zu bieten.
Lesen Sie dazu auch: „Ratgeber Bettenkauf: Diese Formen, Größen und Arten sollten Sie kennen“
Variable Bettenlandschaft
Schöner wird es, wenn gleich variabler geplant wird.
Hochebenen bieten sich in Altbauwohnungen mit reichlich Deckenhöhe an. Dann kann zunächst ein Spiel- oder Stauraumbereich auf der Hochebene genutzt werden. Ist das Kind alt genug, kann es in seinen leicht räumlich abgetrennten, aber den Eltern weiterhin nahen Schlafbereich wechseln. In der gestalterischen Königsklasse befinden sich die Familienschlafzimmer, in denen Schlafkojen auf verschiedenen Ebenen rund um das Elternbett angeordnet im Schlafraum integriert sind.
Ein ähnliches Prinzip machen sich Hochbetten zunutze, die teils auch zunächst als niedriges Bett genutzt werden können. Bei älteren Kindern kann dann auf die Hochbettebene gewechselt werden. Unterhalb des Kinderhochbetts bleibt Raum für Kuschel- und Spielecken oder Stauraum.
Betten im gleichen Design lassen sich vor allem in großen Schlafzimmern sehr variabel verteilen. Zum breiten Ehebett gesellt sich dann das schmalere Einzelbett am Fußende. Oder wird bei lockerer Bettrahmengestaltung direkt links oder rechts neben das Doppelbett gestellt. Anfangs kann es sehr sinnvoll sein, ein kleineres Anstellbett (Baby Balkon) zu ergänzen und später durch ein passendes Einzelbett zu ersetzen.
Gibt es größere Nischen im Schlafzimmer? Dann sind dort weitere Schlafplätze als Einzel- oder Doppelstockbett bestimmt gut aufgehoben. Sie lassen sich optisch zusätzlich durch Stoffvorhänge oder Paravents „abtrennen“. Das macht sich vor allem dann gut, wenn die Eltern abends im Bett gern noch etwas lesen wollen, ohne mit dem sanften Leselicht die Kinder zu wecken.
Farbgestaltung
Das Hauptschlafzimmer bleibt im Kern „erwachsen“, auch wenn Kinder über viele Jahre mit darin schlafen. In der Farbgestaltung ist deshalb alles möglich, was einem gefällt und was passend zu Möbeln und Raumgröße vorteilhaft wäre.
Dunkle, warme Farben kombiniert mit hellen Akzenten schaffen in jedem Fall eine beruhigende, wohnliche Atmosphäre. Fröhliche, helle Bettwäsche oder bunte Kuschelkissen im Kinderbettbereich setze bunte Kontraste.
Stauraum- und Schranklösungen
12 bis 15 Quadratmeter gelten als absolutes Minimum für moderne Schlafzimmer. Zusammen mit mehreren Betten wirkt es dann schnell „vollgestellt“ – ohne, dass die typischen Kleiderschränke oder Kommoden schon eingeplant wären.
Ist der Platz für ein separates Ankleidezimmer vorhanden? Dann ist das die perfekte Lösung, um das Familienschlafzimmer von allem Unnötigen zu befreien. Großer Bonus: Schlafen die Kinder mal länger, werden sie durch das auf- und zuklappen der Kleiderschranktüren nicht geweckt.
Wenn es keine Ausweichmöglichkeiten gibt, schaffen diese Strategien mehr Platz im Familienschlafzimmer:
- auf Betten mit Stauraumlösungen (insbesondere bei Boxspringbetten) achten
- Kleiderschränke in Raumhöhe anschaffen, um auch den letzten halben Meter Raum komplett auszunutzen
- Hängeaufbewahrung für Kleinteile und Nützliches wie Bilderbücher, Lesebrille etc.
- Leuchten und Leselampen an der Wand anbringen, um keine zusätzlichen Nachtkästchen oder Regale anbringen zu müssen
Lesen Sie dazu auch: „Stauraumwunder Bettkasten: So nutzen Sie den Platz unter dem Bett optimal“
Fazit
Alle gemeinsam gemütlich und entspannt in einem Raum – schlafend. Das kann sehr gut klappen und gleichzeitig passend zu Ihrem persönlichen Wohnstil eingerichtet sein. Damit es nicht zu sehr nach zusammengestückelter Notwendigkeit aussieht, ist nur etwas Planung nötig.
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