Lebensmittel richtig lagern: So bleibt alles länger frisch

Lebensmittel richtig lagern: So bleibt alles länger frisch

Kochen kann so viel mehr sein als die bloße Zubereitung von Nahrung: Entspannung, Raum für Kreativität und Experimente, Qualitätszeit mit Freunden, verbindendes Erlebnis mit der Familie oder Zeit, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Im Zentrum des Geschehens stehen neben einer gut ausgestatteten Küche natürlich die Lebensmittel: Die Freude beim Zubereiten und Verspeisen steigt und fällt auch mit der Qualität der verwendeten Produkte.

Eine richtige Lagerung der Lebensmittel ist gleich aus mehreren Gründen von besonderem Interesse für Sie.

Schaubild: Welche Lebensmittel brauchen welche Temperaturen für eine perfekte Lagerung? (Foto: AEG)

Gründe für eine durchdachte Lagerung von Lebensmitteln

Stichpunkt Genuss

Die korrekte Lagerung Ihrer Lebensmittel wirkt sich maßgeblich auf die Frische der einzelnen Produkte, aber auch auf das Aroma der Zutaten aus. So können beispielsweise einige Früchte durch das Absondern eines Reifegases, des sogenannten Ethylen, den Reife- beziehungsweise Verderbeprozess anderer Gemüse- und Obstsorten beschleunigen, was sich nachteilig auf Haptik, Optik und Geschmack auswirkt. Knackfrischer Broccoli oder saftige Mangos werden so schnell unappetitlich weich. Offen gelagerte Kekse oder andere Backwaren können die Aromen anderer unverschlossen aufbewahrter Lebensmittel und auch Feuchtigkeit aufnehmen und dadurch ihren Biss und ihren Geschmack verlieren. Zu hohe oder niedrige Temperaturen können die biochemische Zusammensetzung von Obst und Gemüse und somit auch deren Geschmack verändern.

Stichpunkt Nachhaltigkeit

In Deutschland werden pro Person und Jahr etwa 78 Kilo Lebensmittel weggeworfen. Zum einen handelt es sich dabei um Produkte, die überschüssig gekauft wurden, aber auch um Lebensmittel, die bei korrekter Lagerung noch verzehrbar gewesen wären.

Durch die Verschwendung von Lebensmitteln entsteht ein höherer Verbrauch pro Kopf an Ressourcen: Schließlich steigt so nicht nur der Abfall pro Jahr, sondern auch der Verbrauch an Lebensmitteln, die erzeugt werden müssen – obwohl sie dann nicht konsumiert werden, sondern in der Tonne landen.

Die durchdachte Lagerung von Lebensmitteln kann ein vorzeitiges Verderben verhindern. Dazu gehört auch Schädlingsbefall, wie etwa durch Lebensmittelmotten, oder Schimmelbefall.

Ferner ist es bei guter Lagerung möglich, Artikel in Großpackungen zu erwerben. Dadurch wird nicht nur an Verpackungsmüll gespart, sondern auch der Trip zum Supermarkt und die Transportwege für die Erzeugenden und Zulieferer werden insgesamt weniger oft genutzt.

Stichpunkt Kosten

Die beiden Punkte Verzicht auf Lebensmittelverschwendung und Einkauf von Großpackungen kann sich ebenso günstig auf den Geldbeutel auswirken: Wer keine Lebensmittel verschwendet, zahlt nicht für einen vollen Mülleimer, sondern für vollmundigen Genuss.

Zudem sind Nahrungsmittel in Großpackungen häufig günstiger – oder mitunter bei Ihnen in der Nähe auch nur in großen Verpackungen erhältlich.

Wer eine gut sortierte Speisekammer hat und seine Lebensmittel clever lagert, spart sich auch so manchen Fehl- oder Doppelkauf, weil klar ist, welche Produkte schon in der heimischen Küche vorhanden sind. Essensplanung ist so ebenfalls kinderleicht umsetzbar und eine weitere Option, um das eigene Budget gut auszunutzen.

Stichpunkt Kochvergnügen

Auch wenn sicher jeder ein anderes Verständnis von einer gemütlichen Küche hat, ist es unbestreitbar, dass eine gute Lebensmittelaufbewahrung praktischer beim Kochen ist als ein wüstes Sammelsurium: Hat jedes Lebensmittel seinen Platz, ist alles gut zugänglich und auch das Kochen im Team läuft reibungslos, weil jeder weiß, wo was in der Küche zu finden ist. Zeitabläufe können eingehalten werden, weil nicht erst wertvolle Minuten mit der Suche nach Muskatnuss oder Wasabi-Sauce vertan werden. Das Kochen wird zur entspannten Angelegenheit, da nicht ständig von A nach B gelaufen wird, angebrochene Tüten umfallen oder doch festgestellt werden muss, dass sich Lebensmittelmotten im Mehl breit gemacht haben.

Nicht zu vergessen ist natürlich die ansprechende Optik eines durchdachten Lagersystems: Statt zahlreicher angebrochener Tüten und Packungen sind die Lebensmittel gut sichtbar in ansprechenden Behältern verstaut, die je nach persönlichem Geschmack auf die Kücheneinrichtung abgestimmt werden können und so zur gewünschten Ästhetik und einem einheitlichen Raumbild beitragen.

Moderne Kühlschränke bieten etliche Klimazonen. (Foto: AEG)

Wo, wie, was, wann, wie lange?

Der korrekte Ort für die Lagerung von Lebensmitteln ist für den Erhalt von Aromen und Frische ebenso wichtig wie die Art der Aufbewahrung. 

Je nach Wohnsituation stehen Ihnen als Orte für die Aufbewahrung von Lebensmitteln verschiedene Plätze in Ihrem Zuhause zur Verfügung.

Im Folgenden präsentieren wir Ihnen die besten Plätze für die Lebensmittellagerung, sowie Tipps und Hintergrundinformationen zur korrekten Lagerung verschiedener Produkte.

Traditionelle Lagerorte

Besonders schön ist es natürlich, wenn ein Extra-Raum zur Verfügung steht, etwa in der klassischen Speisekammer oder im Vorratskeller. Traditionelle Erdkeller sind nur noch in wenigen Häusern zu finden; sie erleben gerade aber eine Renaissance und werden zur Frischlagerung von Lebensmitteln verwendet. Neben tatsächlich aus dem Erdreich ausgehobenen Räumen werden auf dem Markt auch Behälter aus verschiedensten Materialien angeboten, die zur Kühlung ins Erdreich gegeben werden können.

Die Vorteile des Vorratskellers liegen klar auf der Hand: Ohne zusätzlichen Energieverbrauch lassen sich die Nahrungsmittel hier kühl aufbewahren. Kälteempfindliche Produkte verlieren zugleich nicht wie im Kühlschrank ihre feinen Aromen. Zudem werden lichtempfindliche Waren durch die Dunkelheit vor einem zu schnellen Reifungsprozess geschützt. 

Nachteilig kann die mögliche Feuchtigkeit im Keller sein.

Typische Produkte, die in den kühlen, lichtarmen Räumen gut gelagert werden können, sind beispielsweise:

  • Wurzelgemüse, wie Karotten, Petersilienwurzel, Pastinake oder Rote Bete
  • Kartoffeln
  • Kohlsorten
  • Lageräpfel
  • Konserven und Gläser
  • Getränke
  • abgepackte trockene Vorräte, wie Reis, Nudeln, Hirse, Linsen, Erbsen

Wie wird am besten gelagert?

Trockene Vorräte sollten Sie immer in fest verschlossenen Verpackungen lagern. Überprüfen Sie das Produkt auf mögliche Risse oder feuchte Stellen in oder an der Verpackung, um einen Schädlings- und Schimmelbefall zu vermeiden.

Gemüse und Obst sollten Sie so lagern, dass die Luft gut zirkulieren kann. Holzkisten oder Regale, in denen die Produkte nebeneinander liegen können, sind hier ideal. 

Eine andere klassische Form der Aufbewahrung ist das Einlagern in Sand. Dazu wird das Gemüse in eine Kiste mit Sand gegeben und von diesem bedeckt. Vor allem Wurzelgemüse wie Karotten oder Rote Bete fühlen sich so wohl. 

Achtung: Überprüfen Sie auch die Frischkost auf schadhafte Stellen und sortieren Sie befallene Produkte aus, um den Rest nicht zu verderben.

Lebensmittel, die starke Reifegase ausstoßen, sollten getrennt gelagert werden, etwa Äpfel.

Die Speisekammer zeichnet sich durch ein trockenes und meist auch kühleres Raumklima als das in der Küche aus, da hier weder gekocht noch gegessen und meist auch kein Licht angelassen wird. Da der Raum ausschließlich auf die Lagerung von Lebensmitteln ausgelegt ist, können Sie hier wunderbar ein übersichtliches System einführen. 

Typische Lebensmittel für die Speisekammer sind:

  • Trockene Vorräte, wie Nudeln, Reis, Couscous, Hülsenfrüchte
  • Brot im Brottopf
  • Obst- und Gemüsekonserven
  • Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln in Kästen oder Töpfen mit Luftlöchern
  • Backartikel wie Mehl, Backpulver, Schokoraspeln, Marzipan, Nüsse
  • Öle und haltbare Fette wie Margarine
  • Gewürze und Saucen

Wer keine Speisekammer zur Verfügung hat, kann diese Waren natürlich auch in der Küche bevorraten. Wichtig: Da hier mehr Luftfeuchtigkeit durch Kochen und Abwasch entsteht und auch der Lichteinfall höher ist, sollten Sie die Produkte regelmäßig auf ihren Zustand kontrollieren. Ferner sollten die Produkte nach Möglichkeit dunkel und weit entfernt von Wärmequellen wie dem Herd gelagert sein – insbesondere Kartoffeln beginnen sonst schnell zu keimen.

Solche speziellen Schubladen helfen dabei, die Lebensmittel perfekt zu lagern. (Foto: Siemens)

Der Kühlschrank als Herzstück der Küche

Für alle Frischwaren ist der Kühlschrank der beste Ort zum sicheren Lagern.

Typische Lebensmittel für den Kühlschrank sind:

  • kälteunempfindliches Obst und Gemüse
  • Milchprodukte wie Butter, Joghurt, Käse Sahne, Quark und Milch
  • pflanzliche Eiweißquellen wie Tofu, Ersatzprodukte und geöffnete Pflanzendrinks
  • Eier
  • Fleisch, Aufschnitt und Fisch
  • angebrochene Lebensmittel
  • gekochte Speisen

Um einen Verlust an Aromen zu vermeiden, sollten bestimmte Gemüse- und Obstsorten nicht im Kühlschrank gelagert werden, etwa Tomaten, Kartoffeln oder Zitrusfrüchte.

Auch andere Produkte wie beispielsweise Kaffee und Brot verlieren an Geschmack.

Es ist wichtig, die Lebensmittel richtig vorzubereiten und zu verpacken: Am besten ist es, angebrochene Produkte und gekochte Lebensmittel in luftdichte Behälter zu geben. So wird verhindert, dass sie Aromen abgeben oder annehmen, austrocknen oder zu schnell verderben.

Gekochte Speisen sollten zudem erst auskühlen, bevor sie in den Kühlschrank wandern, während bei Milchprodukten, Fleisch und Fisch die Kühlkette keinesfalls unterbrochen werden sollte.

Gemüse und Obst sollten Sie gegebenenfalls aus der Plastikverpackung befreien, um Kondensieren zu verhindern.

Das richtige Einräumen ist ebenfalls hilfreich, um Frische und Geschmack der Lebensmittel zu erhalten: Das unterste Fach ist das sogenannte Gemüsefach, das mit seinen vergleichsweise milden Temperaturen ideal für Salat und Co ist. In der Schranktür fühlen sich angebrochene Saucen, Dips und Getränke wohl, während Fleisch, Fisch und andere schnell verderbliche Kost in zweiten Fach von unten lagern sollten. Hier ist es am kühlsten. Darüber gehören Milchprodukte, während ganz oben Raum für zubereitete Speisen ist.

Tiefkühlware sollten Sie zeitnah nach dem Einkauf in den Gefrierschrank geben. Wollen Sie Selbstgekochtes einfrieren, nutzen Sie gefrierfähige Behälter und lassen Sie die Speisen erst gut auskühlen. Es bietet sich an, Lebensmittel portionsweise einzufrieren, damit Sie bei Bedarf genau die Menge entnehmen können, die Sie benötigen.

Mit diesen Tipps können Sie Ihre Vorratshaltung bestens optimieren und so im Handumdrehen etwas für die Umwelt, Ihren Geldbeutel und den Wohlfühlfaktor in Ihrer Küche tun!

  • Bleiben Sie auf dem Laufenden zu unseren hilfreichen und inspirierenden Artikeln und erfahren Sie, wenn wir neue Angebote und Aktionen für Sie haben!

    • Teilen Sie uns Ihren Geburtstag mit, damit wir Ihnen gratulieren und Sie überraschen können!
    • Hidden
    • Hidden