Einrichten mit Feng Shui: Eine alte Lehre mit modernen Ideen
Feng Shui bedeutet wörtlich „Wind Wasser“ und ist eine mehrere tausend Jahre alte Harmonielehre aus China. Man muss dabei nicht zwingend an alle Elemente der Feng-Shui-Lehren glauben, um aus den Ideen und Empfehlungen einen Nutzen zu ziehen. Auch als sachlicher West-Europäer hat Feng Shui Anregungen parat, die zu einem schöneren, angenehmeren Zuhause führen können.
Dabei wird im Westen in der Regel sowieso nur eine stark vereinfachte Form des Feng Shui praktiziert. Denn traditionell würden dessen Lehren schon greifen, wenn man nach einem passenden Bauplatz sucht und wenn der Architekt das Haus entwirft. Im Westen wird Feng Shui stattdessen in einer abgewandelten und simpleren Art angewendet, die unser Zuhause verbessern möchte.
Alles beginnt dabei mit dem Eingangsbereich.
Eingang und Flur
Die Haus- oder Wohnungstür hat in Feng Shui eine wichtige Rolle. Entsprechend sollten Sie darauf achten, dass Sie diesen Bereich sowohl aufgeräumt, als auch hell und einladend gestalten. Sehr schnell häufen sich gerade hier Dinge an, die eigentlich woanders einen Platz haben könnten: Wir legen Dinge ab und vergessen Sie später oder wir kommen mit Sack und Pack nach Hause und lassen es zunächst zurück. Sie werden das kennen.
Und unabhängig davon, ob Sie nun daran glauben, dass „Qi“ durch die Eingangstür in Ihr Zuhause fließt oder nicht: Eingangsbereich und Flur geben Ihnen und Ihren Gästen den ersten Eindruck. Gestalten Sie diesen Bereich also mit mindestens ebensoviel Bedacht wie den Rest des Hauses oder der Wohnung. Ein freundlicher, heller, aufgeräumter Eingangsbereich versetzt Sie und Ihre Besucher in eine positivere Stimmung – Energiefluss hin oder her.
Lesen Sie dazu auch: „Unterschätzter Wohlfühlbereich: Einrichtungstipps für den Flur“
Fenster und Türen
Eine andere Empfehlung ist es, die Fenster sauber und klar zu halten. Das hat ganz praktische Auswirkungen: Es kommt mehr Licht durch sie in die Wohnung oder ins Haus und auf dieses Licht reagieren wir positiv. Wenn Sie mehr darüber lernen wollen: Wir haben einen eigenen Beitrag dazu, wie Sie Ihre Fenster schön gestalten können…
Vergessen Sie auch die Türen in Ihrem Zuhause nicht. Zwei Aspekte sind hier wichtig:
- Stellen Sie sicher, dass Sie alle Türen problemlos und zu mindestens 90 Grad öffnen können. Es passiert leicht, dass man hinter der Tür allerlei Krimskrams ablagert. Aber das stört Sie, selbst wenn Sie trotzdem das Zimmer betreten können und selbst wenn Sie es gar nicht so bewusst wahrnehmen. Es ist wichtig, dass wir uns frei bewegen können und uns nicht eingeengt fühlen.
- Achten Sie außerdem darauf, dass alle Türen problemlos funktionieren. Knarzende und quietschende Geräusche bei jeder Nutzung sind mit der Zeit ermüdend. Sie sollten alle Türen außerdem leicht und ohne Anstrengung schließen und verschließen können.
Positionen für Sofa, Bett, Schreibtisch
Sofa, Bett, Schreibtisch oder auch der Herd sind Orte, an denen wir uns über längere Zeit aufhalten. Entsprechend sollten Sie hier darauf achten, dass Sie sie nach Möglichkeit so positionieren, dass Sie sich dort wohlfühlen.
Feng Shui empfiehlt, dass Sie beispielsweise die Tür sehen können, aber gleichzeitig nicht direkt gegenüber der Tür sind. Sprich: Wenn Sie im Bett liegen, können Sie die Tür des Schlafzimmers sehen, aber sie ist links oder rechts diagonal von Ihnen zu finden.
Gerade beim Herd wird sich das nicht immer machen lassen. Und auch im Wohn-, Schlaf- oder Arbeitszimmer müssen Sie naturgemäß mit dem auskommen, was Sie dort vorfinden. Es gibt aber auch Kompromisslösungen, wie beispielsweise eine Pflanze als Sichtschutz so zu platzieren, dass man eben nicht direkt von der Tür aus sichtbar ist.
Hindernisse entfernen und genug Platz lassen
Achten Sie einmal auf die Wege, die Sie in Ihrem Zuhause am meisten gehen. Jede Wohnung und jedes Haus hat diese wichtigsten Pfade, die man immer und immer wieder nutzt. Beobachten Sie sich einmal ganz bewusst, wie Sie morgens aufstehen, ins Bad gehen, schließlich in der Küche das Frühstück zubereiten… bis Sie abends wieder nach Hause kommen, etwas essen, entspannen und zu Bett gehen.
Achten Sie dabei genau darauf, welche Dinge Ihnen im Weg stehen. Gibt es Hindernisse? Gibt es kleine (oder auch größere) Unbequemlichkeiten und Ärgernisse, die sich Tag für Tag wiederholen? Vielleicht ist es diese eine Lampe, die Sie mehr blendet als den Raum sinnvoll beleuchtet. Vielleicht müssen Sie immer wieder über Dinge herübersteigen, die liegen gelassen wurden. Vielleicht haben Sie regelmäßig Schwierigkeiten, im übervollen und dunklen Kleiderschrank etwas zu finden.
Im Alltag übersehen wir diese Dinge. Unser Gehirn blendet sie soweit aus, dass wir sie nicht mehr bewusst wahrnehmen. Aber dieses Unterdrücken kostet im Hintergrund Energie und das ist nicht notwendig.
Notieren Sie sich im Geiste (oder auch auf Papier oder in einer To-do-App) all die Dinge, die Ihnen auffallen. Und dann versuchen Sie diese Dinge nach und nach zu verbessern. Wichtig: Sie müssen nicht alles auf einmal optimieren.
Sie werden dabei vielleicht feststellen, dass Sie Ihre Küche anders einrichten wollen oder Dinge anders in die Schränke sortieren sollten. Eventuell zeigt sich auch, dass bestimmte Gegenstände in Ihrem Haushalt keinen leicht erreichbaren, festen Platz haben und deshalb immer im Weg sind. Und hier und da werden Sie auch feststellen, dass Sie an Geräten, Einrichtungsgegenständen und anderen Dingen festhalten, die Sie eigentlich gar nicht mehr brauchen. Dann ist nicht nur Zeit zum Aufräumen, sondern gleich zum Ausmisten.
Pflanzen
Und zu guter Letzt: Pflanzen sind nicht nur schön anzusehen, sie verbessern ganz direkt das Raumklima. Sie verbinden uns außerdem mit der Natur, aus der wir kommen und zu der wir gehören. Deshalb empfinden so viele Menschen Grün als eine entspannende Farbe: Es liegt, ganz wortwörtlich, in unserer Natur.
Achten Sie nur darauf, dass Sie die Pflanzen nach zwei Kriterien aussuchen:
- Sie sollten zum Raum und in den Raum passen, für den sie gedacht sind. Ausladende Gewächse brauchen natürlich viel Platz. Und Sie haben nichts gewonnen, wenn Sie Ihren Wohnbereich durch eine zu wuchtigen Pflanze einschränken.
- Und die Pflanzen sollten außerdem dazu passen, wie viel Zeit und Energie Sie auf die Pflege verwenden möchten. Es gibt wunderschöne Exemplare, die nicht viel Aufmerksamkeit brauchen. Haben Sie keinen „grünen Daumen“, belasten Sie sich nicht mit Pflanzen, die Ihnen am Ende doch wieder eingehen. Empfinden Sie das Gärtnern hingegen als entspannend, dann nur zu!
Schlusswort
Wie Sie hoffentlich sehen, bietet die alte Lehre des Feng Shui auch uns modernen Menschen eine Menge Stoff zum Nachdenken. Natürlich können Sie auch viel tiefer einsteigen, aber Sie können es auch einfach als Anregung ansehen.
Schwerpunkt „Guter Start ins neue Jahr“
Dieser Artikel gehört zu unserem Schwerpunkt rund um neue Anfänge und gute Vorsätze … Laden Sie alle Beiträge als PDF herunter! Darin:
- Ordnung leicht gemacht: Schnelle Tipps für Küche, Bad und Co.
- Wohnzimmer perfekt einrichten nach dem „Hingucker-Prinzip“
- 10 Tipps: Das Wohnzimmer mit wenigen Handgriffen verwandeln
- 5 Tipps für gelungene Wandgestaltung mit Fotos, Postern und Gemälden
- Einrichten mit Feng Shui: Eine alte Lehre mit modernen Ideen
- Stressfrei(er) ins neue Zuhause: Tipps zu Umzug, Einrichtung und Renovierung
- Die erste Wohnung wird erwachsen: Upgrade für die Einrichtung
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