Heimkino im Wohnzimmer: Möbel, Beleuchtung und Einrichtung
Ein großer Fernseher allein schafft noch kein Heimkino-Feeling in den eigenen vier Wänden. Was ist nötig, um möglichst viel Kinoatmosphäre zu schaffen, ohne dafür einen kompletten Raum zu belegen? In diesem Artikel finden Sie Tipps rund um die Einrichtung Ihres Home Cinemas: die richtigen Möbel, Hinweise zur Beleuchtung und einiges mehr.
Dabei gilt natürlich: Wenn Sie einen Raum ausschließlich für Ihr Kinovergnügen zur Verfügung haben, dann richten Sie selbstverständlich diesen entsprechend ein. Bei vorhandenen Keller- oder Dachgeschossräumen können Sie den Umbau bis ins Kleinste planen. Dann lassen sich Lautsprecheranlagen und geeignete Spots in den Wänden verbauen und vorhandene Fenster dauerhaft oder variabel verschließen.
Ein ausschließlich fürs Heimkino genutzter Raum darf gute 30 Quadratmeter groß sein, mit einer möglichst rechteckigen Grundform. So breitet sich der Ton am besten aus und es bleibt ausreichend Raum für Sitzgelegenheiten und die eigentliche Bildschirmfläche.
Wenn Sie sich eine gemütliche Kinoatmosphäre lieber im Wohnbereich einrichten wollen (oder das die einzige Möglichkeit ist), dann sind hingegen die folgenden Tipps richtig für Sie.
Beleuchtung und Licht
Die richtige Beleuchtung ist fürs Heimkino besonders wichtig. Sie darf stimmungsvoll sein und sollte weder blenden noch ablenken.
Wandleuchten bieten sich an, um Akzente zu setzen. Deckenleuchten sollten Sie im besten Falle davon unabhängig schalten können, um sie im Alltag nutzen zu können.
- Setzen Sie einen Beamer im Wohnzimmer ein, ist keine weitere Beleuchtung nötig. Tatsächlich verbessert es sogar das Bild, wenn es nicht durch anderes Licht gestört wird – je nach Qualität des Modells: Je höher Lichtstärke und Kontrast, desto besser kann sich der Beamer gegen anderes Licht durchsetzen. Empfohlen wird zudem eine eigene Leinwand: Sie reflektiert das vom Beamer kommende Licht meist besser und zuverlässiger als eine weiße Wand. Mehr zur Technik haben wir weiter unten zusammengestellt.
- Ein großer TV-Bildschirm profitiert dagegen von einer sanften Hintergrundbeleuchtung. Eine geringe Helligkeit ist hier völlig ausreichend. Indirektes Licht ist perfekt. Eine gedämpfte Rundum-Beleuchtung ist sinnvoll, damit das Auge nicht zu sehr von der einzigen Lichtquelle im Raum irritieren lässt.
Tageslicht stört die Kinoatmosphäre hingegen nachhaltig in beiden Fällen. Blickdichte Vorhänge oder Rollos sind eine gute Variante, um es zumindest zeitweise aus dem Wohnbereich auszusperren – gerade im Sommer.
Wichtige Punkte auf einen Blick:
- Gedämpftes, stimmungsvolles und blendfreies Licht
- Raum sollte sich verdunkeln lassen
- Hintergrundbeleuchtung bei TV-Bildschirmen empfehlenswert
Sitzen und Liegen
Niemand sitzt gern auf harten Stühlen für die Dauer eines Kinofilms … Selbst bei einem modernen Wohnzimmer mit nur gelegentlichem TV-Konsum wählen Sie sicherlich das bequemste Sitzmöbel aus, das Sie finden können.
Großzügige Sofas mit ausreichend Platz zum Ausstrecken und einer guten Nacken- beziehungsweise Kopfstütze sind deshalb wichtig fürs Heimkino-Erlebnis.
Eine Wohnlandschaft bietet sich hier an, wenn der Platz vorhanden ist. Viele Modelle können Sie individuell aus einzelnen Bausteinen zusammenstellen und damit perfekt sowohl dem Raum als auch Ihren Wünschen und Bedürfnissen anpassen.
Zudem haben Sofas heutzutage viele Tricks auf Lager: Dazu gehören Komfortfunktionen wie ausfahrbare Fuß- und Kopfstützen, die Sie vielleicht nur von Sesseln erwarten würden. Auch die Rückenlehne kann verstellbar sein. Zu niedrige Sofarückenlehnen können Sie für den Kinoabend ansonsten mit festen, hohen Sofakissen kurzzeitig verlängern.
Praktisch sind darüber hinaus verstellbare Armlehnen, die heute vielfach von vornherein auch als potenzielle Kopfstütze fürs bequeme Ausstrecken gedacht sind.
Wenn der ausgewählte Raum die Möglichkeit hergibt, sind spezielle Fernsehsessel mit verstellbarer Rückenlehne eine bequeme Lösung. Die Füße sollte man in jedem Fall hochlegen können, um entspannt dem Film folgen zu können – entweder mit einer eingebauten Fußstütze oder über einen Hocker. Klingt interessant? Wir haben einen eigenen Artikel mit vielen Tipps und Hinweisen rund um Sessel.
Sowohl Sofas als auch Sessel gibt es dabei mit praktischem Zubehör wie Getränkehaltern, versteckten Ablagen für die Fernbedienungen oder auch USB-Anschlüssen.
Raum zu klein oder die Zuschauerzahl zu groß für wirklich bequeme Sofas? Eventuell können Sie eine Alternative auf dem weichen Teppich schaffen, ergänzt mit großen Sitzkissen und kleinen Beistelltischen für Snacks und Getränke. Hier bieten sich außerdem Sitzsäcke und Bodenkissen an. Eine so flexible Einrichtung gelingt, wenn TV-Bildschirm oder Beamer-Leinwand entsprechend ausgerichtet sind. Die zusätzlichen Accessoires räumen Sie nach dem Kinoabend weg und schon nehmen die keinen zusätzlichen Raum mehr ein – bis zum nächsten Kinoerlebnis.
Bonus-Tipp: Wer in einem kleinen Raum ein besonders bequemes Heimkino-Erlebnis schaffen möchte, schaut sich einmal bei Schlafsofas und Sofas mit Schlaffunktion um.
Der richtige Abstand vom Sitzplatz zu Fernseher oder Leinwand richtet sich nach der Bildschirmfläche und der Auflösung. Das zwei- bis dreifache der Bildschirmdiagonale wird hier meist empfohlen. Beispiel: Ein 65-Zoll-Fernseher hat eine Bildschirmdiagonale von 164 Zentimetern und insofern sollten Sie drei Meter entfernt sitzen, um das Bild wirklich genießen zu können.
Ein weiterer Faktor ist die Auflösung des Fernsehers sowie des Films oder der Serie: Je geringer die Auflösung, desto weiter entfernt sollten Sie sitzen. Sitzen Sie zu dicht, sehen Sie ansonsten die einzelnen Pixel und das Bild wird damit unscharf. So wird für die früher übliche Standardauflösung empfohlen, die Bildschirmdiagonale mal 3,5 zu nehmen, beim heute üblichen Full-HD mal 2,5. Und bei „Ultra-HD“ alias „4K“ könnten Sie sogar noch dichter sitzen, ohne Pixel zu sehen, aber dagegen spricht, dass Sie in dem Fall das Bild nicht mehr voll sehen und genießen können. Gerade Actionfilme können da schnell anstrengend werden.
In der Praxis sollten Sie ausprobieren, welcher Abstand angenehm ist, denn viele Faustregeln und Empfehlungen aus früheren Zeiten treffen heute nicht mehr unbedingt zu und die Geschmäcker sind verschieden.
Wichtige Punkte auf einen Blick:
- Entspanntes Sitzen mit Nackenstütze, Fußablage, Relaxfunktion & Co.
- Sitzmöglichkeiten entsprechend der Raumgröße und der typischen Raumnutzung auswählen
- Optimalen Abstand zum Bildschirm finden
Aufstellen und Wegräumen
Wenn sich das Heimkino den Platz mit dem Wohnzimmer teilt, dann möchten Sie sicherlich, dass es sich gut in die Einrichtung einfügt. Glücklicherweise finden Sie dazu heutzutage eine große Auswahl an TV- und Media-Möbeln, die zu praktisch jedem Stil passen.
Zu den Materialien gehören hier selbstverständlich Glas und Edelstahl, wenn es modern und minimalistisch sein darf. Aber ebenso ist Holz gefragt in all seinen Varianten und Optiken – von skandinavisch-schlicht bis klassisch-verschnörkelt.
Ein TV-Unterschrank oder Lowboard ist einerseits der perfekte Ort, um den TV aufzustellen (sofern Sie ihn nicht an die Wand hängen möchten oder können). Und andererseits verstecken Sie hier die manchmal zahlreichen zusätzlichen Boxen, den Kabelsalat und weiteres Zubehör.
Einige dieser Modelle sind zudem rollbar: Das ist gerade dann praktisch, wenn der Zuschnitt Ihres Wohnzimmers keinen dauerhaften, perfekten Platz für den Fernseher zulässt. Oder eventuell wollen Sie nicht immer auf den Bildschirm schauen, wenn Sie auf der Couch sitzen.
So oder so gilt: Mit solchen Möbeln bleibt Ihr Wohnzimmer wohnlich und wird nicht etwa zum TV-Studio.
Wichtige Punkte auf einen Blick:
- TV-Möbel gibt es heute für praktisch jeden Einrichtungsstil
- Besonders ein Lowboard ist nützlich, auch als TV-Unterschrank bekannt
- Technische Geräte, Kabelsalat und Zubehör verschwinden so aus dem Blickfeld
Technik und Ton
Heimkino-Enthusiasten schwören auf den Einsatz von Beamer, Leinwand und ausgefeiltem Soundsystem. Zu diesen Themen können wir Sie zwar nicht in unseren Geschäften beraten. Aber für diesen Beitrag fassen wir einige der wesentlichen Tipps zusammen, vor allem mit Blick auf eine stimmige Einrichtung.
Beamer, Leinwand, TV
Für den Beamer gilt: Leistungsstarke Geräte liefern im abgedunkelten Raum leicht Filmflächen von bis zu 2,5 Metern Bildschirmdiagonale – und mehr. Sie benötigen allerdings eine möglichst ebene Fläche, auf die sie projizieren können.
Eine glatt gespachtelte, weiße Wand ist die einfachste Lösung für das Wohnzimmer. Bei genauerem Hinsehen finden sich aber schnell leichte Unebenheiten in der Fläche, die das Bilderlebnis trüben können. Zudem müssen Sie auf eine Wandfarbe achten, die die passenden Eigenschaften aufweist und das eintreffende Licht des Beamers gut abbildet, ansonsten wird das Bild verwaschen und „flau“ aussehen.
Mobile Leinwände, die mit Haken oder mithilfe eines Rahmens an Wand oder Decke befestigt werden, sind eine gute Alternative. Bequemer sind fest installierte elektrische Leinwände: Die fahren Sie bei Bedarf per Knopfdruck aus und am Ende des Kinoabends ebenso auf Knopfdruck wieder ein. Den Rollkasten intergieren Sie entweder in die (abgehängte) Decke oder bringen ihn auf dem Putz an.
Den Beamer wiederum befestigen Sie idealerweise an der Decke oder der Wand, damit er nicht im Weg steht. Ist das nicht möglich, brauchen Sie entweder einen passenden Tisch oder Sie schauen sich bei Modellen um, die Sie dicht an der Projektionswand platzieren können.
Ein großer Fernseher ist allerdings oftmals die praktischere Alternative zu Leinwand und Beamer. Moderne Geräte liefern auch in einem vergleichsweise hellen Raum ein gutes Bild. Zudem sind sie schneller eingeschaltet als Beamer und Leinwand eingerichtet und aufgestellt, sofern Sie beides nicht einfach stehen lassen.
Ein Fernseher wird sich auch besser eignen, wenn das Heimkino ebenso als Gamingplatz zum Einsatz kommt.
Sound im Heimkino verbessern
Ähnlich sieht es mit einem hochwertigen Soundsystem aus. Besteht die Möglichkeit, die Lautsprecher samt aller Kabel in die Wände zu legen, ist das immer vorzuziehen. Damit wird in aller Regel die Position von Couch und Bildschirmfläche festgeschrieben, um eine optimale Klangwirkung zu erzielen. Wenn Sie es flexibler halten wollen, montieren Sie die Bestandteile des Soundsystems lediglich an der Wand oder stellen Sie sie auf. Modernste Klangsysteme kommen mit wenigen Boxen aus, die sich im Wohnbereich kaum noch herausheben.
Bonus-Tipp: Die größten Verbesserungen beim Sound erzielen Sie mit der richtigen Einrichtung und Ausstattung des Raums selbst. Dabei gilt: Große, harte Flächen reflektieren den Schall und führen zu einem Hall-Effekt, der den Klang deutlich verschlechtert. Teppiche, Vorhänge, Bücherregale, Kissen und andere Elemente schlucken und streuen den Schall und verringern das Echo auf diese Weise. Übersehen wird dabei meist eine Fläche, die in fast jedem Raum so offen wie unbehandelt ist: die Decke. Hier gibt es im Fachhandel passende „Akustikplatten“. Da sie nicht mehr nur in professionellen Tonstudios, sondern eben auch in Home Cinemas zum Einsatz kommen, finden Sie hier inzwischen ansehnlichen Designs, die sich in Ihre Wohnzimmereinrichtung nahtlos einfügen und sogar ein interessantes Gestaltungselement sein können.
Deshalb: Wenn Sie mit dem Klang Ihres Heimkinos nicht zufrieden sind, optimieren Sie als erstes den Raum und im nächsten Schritt die Position der Lautsprecher. Erst wenn das nicht zu den gewünschten Verbesserungen führt, sollten Sie über zusätzliche oder bessere Geräte nachdenken.
Eine gute Alternative oder Ergänzung zum Surround-Sound-System sind Soundbars, die Sie direkt unter dem Fernseher platzieren. Viele moderne Fernseher sind so dünn, dass die eingebauten Lautsprecher vor allem Stimmen schlecht abbilden und insgesamt einen enttäuschend dünnen Klang bieten. Soundbars beheben das. In Kombination mit einem Subwoofer, der für stärkere Bässe sorgt, kann das bereits einen beeindruckenden Sound erzeugen. Den Subwoofer können Sie dabei recht frei im Raum platzieren, da unsere Ohren seine Frequenzen nicht so orten wie höhere Frequenzen. Wichtig ist hier allerdings, dass sich der Bass frei entfalten kann. Ansonsten kann das einen unerwünschten „Rumpel-Effekt“ erzeugen.
Wichtige Punkte auf einen Blick:
- Abstand zwischen Bildschirm und Sitzfläche beachten
- Tontechnik auf die Raumnutzung abstimmen
- Akustik des Raums optimieren
Fazit
Es braucht durchaus keinen eigenen Kinoraum, um echtes Kinofeeling in Ihr Wohnzimmer zu bringen. Bei der Planung des Wohnbereichs lassen sich einige Bestandteile wie eine bequeme Liegecouch oder die Fläche für eine Beamer-Projektion vorab einkalkulieren. Alles weitere ist variabel – von der Abdunkelung des Raums bis zur Gestaltung flexibler Sitzbereiche auf dem Boden finden sich für jeden Raum passende Umsetzungsideen.
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