Polsterung von Sofas und Sesseln: Worauf es ankommt

Wenn Sie ein neues Sofa oder einen neuen Sessel kaufen wollen, machen Sie die Entscheidung im Prinzip an drei Dingen fest: dem Design, dem Preis und der Polsterung beziehungsweise der Konstruktion. 

In diesem Artikel erfahren Sie alles über den letzten Punkt: Wie sind Polstermöbel eigentlich aufgebaut? Welche Sofa-Bestandteile gibt es und was sind deren Vor- bzw. Nachteile? Welche Sofa-Polsterung ist ideal für Sie und Ihre Bedürfnisse? 

Am Ende dieses Artikels wissen Sie somit genau, worauf Sie beim Polstermöbelkauf achten sollten. Gerne beraten wir Sie auch bei uns vor Ort – unsere Experten stehen Ihnen für eine individuelle Beratung zur Verfügung.

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Inhaltsverzeichnis

• Wie sind Polstermöbel aufgebaut?
  • Rahmenkonstruktion/Gestell
  • Unterfederung
  • Rückenfederung
• Welche Sofa-Polsterung ist die Beste: Federkern, Schaumstoff oder Boxspring?
  • Federkern
  • Schaumstoff
  • Eigenschaften von Schaumstoffen bewerten
• Und was ist mit dem Bezugsstoff?
• Schlusswort

Wie sind Polstermöbel aufgebaut?

Polstermöbel sind in der Regel in mehreren Schichten aufgebaut, um Komfort, Haltbarkeit und ein ästhetisches Erscheinungsbild zu gewährleisten. Die genaue Konstruktion kann je nach Möbelstück zwar variieren, im Allgemeinen bestehen Sofas und Sessel jedoch aus einem Rahmen, einer Federung und einer Polsterung. Im Folgenden werden wir genauer auf die einzelnen Elemente eingehen. 

Rahmenkonstruktion/Gestell

Die Rahmenkonstruktion ist die Grundlage und Ausgangsbasis des Möbelstücks. Sie wird auch Gestell genannt. Wie das Fundament eines Hauses sollte der Rahmen eines Sofas oder Sessels stabil und langlebig sein. Massivholz wird oft empfohlen, weil es besonders solide und formbeständig ist.

In einem eigenen Artikel lesen Sie noch mehr darüber, wie Sie Massivholzmöbel aussuchen und pflegen.

Da Massivholz eine besonders kostspielige Variante sein kann, werden Sie darüber hinaus auch andere Materialien für den Rahmen finden, die ebenfalls empfehlenswert sein können wie beispielsweise Kunststoffe. Bei kleineren Möbelstücken werden Sie zudem Metallgestelle antreffen, die in diesen Fällen sogar stabiler als Holz sein können.

Unterfederung

Die Unterfederung ist die Grundlage des Sitzkomforts. Sie entlastet die Polsterung der Sitzkissen (siehe unten) und schützt sie vor einem zu schnellen Verschleiß. Welche Federung Ihr Sofa haben sollte, kommt vor allem auf Ihre Nutzung und Ihr Budget an.

In vielen Fällen werden Sie bei Sofas leicht nach oben gewölbte Stahlwellenfedern vorfinden, die auch als Nosag-, Schlangen- oder Wellenfedern bekannt sind. Das ist Stahldraht in Wellenform, der in den Rahmen gespannt wird. Stahlwellenfedern geben nur leicht nach und sorgen oft für einen mittleren Sofa-Härtegrad, den viele Menschen als angenehm empfinden. Gleichzeitig ist diese Art der Unterfederung langlebig und besitzt eine hohe Federkraft.

Auch Gummigurte können verwendet werden, wenn sie kreuzweise verlegt sind. Sie kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn durch die Form des Sessels oder Sofas die Nosag-Federn nicht in Frage kommen. Hier gilt: Je weiter die Gurte voneinander entfernt sind, desto weicher ist das Sitzgefühl.

Bei besonders langen Flächen und bei Sofas mit Schlaffunktion sind dagegen häufig Federholzleisten zu finden. Sie dienen gleichzeitig als eine Art Lattenrost.

Bei sehr einfachen und günstigen Modellen kann es übrigens sein, dass es überhaupt gar keine Unterfederung gibt, sondern nur eine Spanplatte. Dies wirkt sich jedoch negativ auf den Sitzkomfort aus.

Die Unterfederung eines Sofas ist in den meisten Fällen mit Matten aus Filz, Leinen oder Kokos abgedeckt. Das dient als Schutz gegen Abrieb und dämmt außerdem Geräusche.

Rückenfederung

Die Rückenfederung ist häufig mit Gummigurten umgesetzt, die parallel gespannt sind. Hier finden Sie aber auch Federkern-Lösungen, auf die wir im folgenden Absatz zu sprechen kommen.

In unseren Showrooms finden Sie unterschiedliche Modelle, die Sie testen können. Unsere Experten vor Ort beraten Sie gerne!

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Welche Sofa-Polsterung ist die Beste: Federkern, Schaumstoff oder Boxspring?

Nach dem Sofa-Untergestell folgt in der Regel die Polsterung des Sofas. Es gibt zwar Boxspring-Polsterungen, die einen mit Stahlfedern gefüllten Holzrahmen und mit Schaumstoff überzogene Federn besitzen. In den meisten Fällen werden Sie bei Sofas und anderen Polstermöbeln jedoch einen Schaumstoff oder Federkern antreffen, weshalb wir uns diesen Lösungen im Detail widmen.

Federkern

Federkern ist sicherlich so gut wie jedem ein Begriff. Er besteht normalerweise aus zahlreichen einzelnen Stahlfedern, die mit Baumwolle oder Schaum umhüllt werden. Die Federn selbst werden Sie nicht bemerken – dafür sorgt die Schaumstoffschicht.

Sie werden einen Federkern vor allem dort antreffen, wo es um eine eher feste Polsterung geht oder wo die Kissen des Sofas oder Sessels lose sind. Über die Qualität entscheidet hier die Zahl der Windungen („Gänge“) je mehr, desto besser. 

Oftmals können Sie zwischen Zylinder-/Taschenfederkern und Bonellfederkern wählen. Obwohl der Zylinderfederkern der klassische Federkern ist, ist dessen Weiterentwicklung, der Bonellfederkern, inzwischen wesentlich stärker verbreitet. Hier sind einige Unterschiede:

• Form der Federn: Der Zylinderfederkern hat zylinderförmige Federn, die einzeln in Taschen eingenäht sind und dadurch unabhängig voneinander arbeiten. Der Bonellfederkern besitzt taillen- oder sanduhrförmige Federn, die durch Draht miteinander verbunden sind.
• Federverhalten: Da die Bonellfedern miteinander verbunden sind, hat der Druck auf eine Stelle auch Einfluss auf benachbarte Federn. Sie reagieren als Einheit, wodurch eine größere Flächenelastizität entsteht. Im Gegensatz dazu arbeiten Zylinderfedern unabhängig voneinander, weshalb sich der Druck kaum auf benachbarte Federn auswirkt. 
• Körperunterstützung: Aufgrund der größeren Flächenelastizität sind Bonellfedern für Menschen geeignet, die bei Ihrem Sofa eine harte Polsterung und eine feste Unterstützung bevorzugen, die sich nicht der Körperform anpasst. Ergonomischer sitzen Sie daher mit Taschenfederkern, da er sich dank der punktuellen Elastizität besser an die Konturen des Körpers anpasst.

Übrigens: Vor allem in Antikmöbeln ist die „geschnürte Federung“ anzutreffen. Sie ist allerdings so aufwändig, dass sie heute kaum noch zum Einsatz kommt. Hier werden die Federn der Polsterung direkt auf der Unterfederung aufgebracht, also beispielsweise auf den Gummigurten festgenäht. Verschiedene Fäden zwischen den Federn bestimmen dann unter anderem die Höhe und die Form.

Schaumstoff

Eine Alternative zum Federkern ist Schaumstoff, auch Kaltschaum genannt, den es in zahlreichen Varianten gibt. Schaumstoffe sind leicht, unempfindlich und passen sich bestens der Körperform an. Hochwertige Modelle haben einen sehr guten Sitzkomfort und sind enorm langlebig. Schaumstoffe geringer Qualität werden sich allerdings mit der Zeit verformen. Deshalb sollten Sie immer auf die Stauchhärte und das Raumgewicht des Schaumstoffes achten, um Sitzkuhlen zu vermeiden und Langlebigkeit zu gewährleisten.

Darüber hinaus werden Sie eine Kombination von beiden Polsterungen vorfinden, also Schaumstoff mit Federkern in der Mitte. Und in der Regel werden außerdem verschiedene Schaumstoffe miteinander kombiniert.

Sie werden in den meisten Polstermöbeln somit fast immer immer einen Schaumstoff drin haben, egal wie günstig oder teuer das Sofa am Ende ist. Die Wahl zwischen Federkern, purem Kaltschaum oder einer Kombination ist jedoch immer eine persönliche Entscheidung. 

Die Eigenschaften von Schaumstoffen bewerten

• Das Raumgewicht ist ein Messwert, der etwas über die Qualität von Schaumstoff-Polsterungen aussagt. Im Grunde wird damit gemessen, wie dicht der Schaumstoff ist. Je dichter, desto fester und langlebiger. Die Angabe ist in Kilogramm pro Kubikmeter – kg/m³
• Dabei gilt: Zwischen 20 und 30 kg/m³ ist es eher weich, 30 bis 40 gilt als mittlerer Wert und 40 bis 50 ist die hochwertige Qualität. Empfohlen wird mindestens ein Wert von 40 für den Sitz und mindestens ein Wert von 30 für den Rücken. Insbesondere bei Schlafsofas sollte die Sofa-Polsterung ein hohes Raumgewicht aufweisen.
• Ein anderer Wert ist die Stauchhärte. Sie gibt an, wie stark der Schaumstoff nachgibt. Dazu werden die Materialien im Labor in der Regel auf bestimmte Werte wie 25, 40 und 65 Prozent gestaucht. Dabei wird gemessen, welche Kraft in Kilopascal (kPa) dafür aufgewendet werden muss. Eine Stauchhärte von 25 gilt als weich, 35 als mittelfest und 45 als fest.

Und was ist mit dem Bezugsstoff?

Deutlich offensichtlicher als Sofagestell, Unterfederung und Polsterung ist der Bezugsstoff eines Sofas. Er bestimmt nicht nur die Optik des Möbelstücks entscheidend mit. Er wirkt sich auch auf den Sitzkomfort und die Langlebigkeit eines Sofas, eines Sessels oder einer Wohnlandschaft aus.

Das Thema ist allerdings so umfangreich, dass wir einen eigenen Artikel zur Auswahl des Bezugsstoffs erstellt haben. Außerdem beschäftigen wir uns mit der wichtigen Frage: Was ist besser – Ledersofa oder Stoffsofa?

Schlusswort

Wie auch andernorts gilt bei Polstermöbeln: Die inneren Werte zählen! Natürlich soll Ihnen das Design gefallen. Dazu gehören sowohl die Form, als auch Farbe, Muster und Stoff. Achten Sie zudem auch auf Qualitätsunterschiede, die Sie eventuell nicht auf den ersten Blick sehen.

Zusammengefasst sollten Sie zuerst auf ein robustes Gestell achten. Anschließend wählen Sie Ihre Unterfederung aus, bevor Sie sich um die Polsterung kümmern. Bei all diesen Punkten können Sie komplett nach Ihren Bedürfnissen und Vorlieben gehen. Richtig oder falsch gibt es hierbei nicht, da es ausschließlich um Ihren persönlichen Komfort geht. 

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