Farbkonzepte: Dezente Opulenz – einrichten mit Gold

Farbkonzepte: Dezente Opulenz – einrichten mit Gold

Selbst die kleinste Barockkappelle wirkt mit goldenen Akzenten opulent, verschwenderisch und überwältigend. Vielleicht denken wir deshalb bei den Einrichtungsfarben eher selten an Gold als Gestaltungsmittel – außer wir planen ein luxuriöses Wohnkonzept. Was schade ist, denn Goldtöne wirken auch auf ganz subtile Art und Weise elegant, wärmend und vertiefen ausgezeichnet das wohnliche Ambiente.

Gold ist unter den Farbkonzepten oft als Akzentfarbe gelistet. Höchstens in kleinen Dosen sei sie akzeptabel, möglichst nur als Solitär oder unauffällig im Raum verteilt einsetzbar. Stimmt nicht. Gold kann wesentlich mehr. Und taucht viel öfter in verschiedenen Einrichtungskonzepten auf, als uns manchmal bewusst ist.

Schließlich gibt es nicht nur den einen Goldton, sondern recht unterschiedliche Ausprägungen. Strahlend helles Weiß- und Gelbgold, sanft abgetöntes Altgold oder zart schimmerndes Roségold zieren Möbel, Accessoires und gelegentlich auch komplette Wände.

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Gold als Wand- und Bodenfarbe

Eine fachgerecht angelegte Goldwand ist ein Highlight im Raum. Sie zieht magisch alle Blicke auf sich. Optimal ist es, wenn sie möglichst für sich steht. Ein Statement in einem ansonsten eher zurückhaltend dekorierten Raum, idealerweise umrahmt von neutralen Nicht-Farben wie Schwarz, Weiß oder Grau – oder mit Kontrastfarben in Rosé, zarten Natur- und dunklen Blautönen.

Tipp: Struktur durch Spachteltechniken oder spezielle Farbroller erzielen eine andere Wirkung als eine komplett glatte, glänzende Farbwand. Am besten testen Sie auf einem Blatt Papier die Wirkung der strukturierten Oberfläche, bevor Sie zur Renovierungstat schreiten.

Wenn Sie nicht gleich mit einer kompletten Wand starten wollen, empfehlen wir diese Strategien:

  • Goldfarbene geometrische Muster auf Tapeten oder in Form von Farbblöcken wirken frisch, modern und ein bisschen extravagant.
  • Bordüren sind selten geworden, können aber gerade als dezente goldene Highlights ansonsten eher schlichte Wohnkonzepte raffiniert aufwerten.
  • Gleiches gilt für zarte goldfarbene Kantenverzierungen an Kassettenwänden – edel und dezent in einem!

Und auf dem Boden? Wer nur an luxuriösen Marmor mit exklusiven goldfarbenen Dekoren denkt, denkt zu kurz. Warme Honig-, Gold- und Bernsteintöne haben längst auch bei Holzdielen, Parkett- oder Laminatlösungen Einzug gehalten.

Nichts gegen Marmor als Bodenbelag, aber Travertinplatten mit dezenten goldfarbenen Linien wirken ebenfalls edel, ohne zu dick aufzutragen.

Alternativ: Neben robustem Vinylboden in nahezu jeder erdenklichen Farb- und Mustergestaltung sind Teppiche mit goldenem Schimmer die perfekte Lösung. Kurzflorige, mit dezenten Formen versehene Läufer und Brücken runden warme, gemütlich wirkende Wohnkonzepte ab. Teppiche in auffälligen Formen, mit hohem Flor und kräftigen Goldton wirken als Fokuspunkte, lenken den Blick und verleihen jedem Raum das gewisse Extra.

Verschiedene Zimmer mit goldenen Akzenten
Die Wirkung von Gold ist je nach Farbton und Kontrast enorm unterschiedlich, wie man an diesen Beispiele sieht. (Fotos: Europa Möbel-Verbund)

Gold als Teil der Möbelgestaltung

Goldene Metallkanten, spiegelnde goldene Oberflächen oder dezente goldfarbene Dekore – das Edelmetall findet sich oft als zierendes Element an und auf Möbelstücken.

Filigrane Metallgestänge wirken edel, aber auf eine zurückhaltende, dezente Art und Weise. Gold im großflächigen Einsatz hat dagegen eine eher opulente Ausstrahlung. Denken Sie an die klassischen Barock- und Renaissancemöbel: Schwere vergoldete Rahmen auf filigranen Beinen, opulent gestaltete Möbelstücke, die den Raum dominieren. 

Um die Wirkung im Raum zu beurteilen, lässt sich gut mit kleineren Möbelstücken starten. Oder auch: mit goldenen Elementen an vorhandenen Möbeln. Knöpfe und Zierleisten sind schnell ausgetauscht, wenn vorhandenes Mobiliar nicht direkt ausgewechselt werden soll.

Accessoires & Textilien im Golddekor

Goldene Accessoires sind in der Regel goldfarben lackiert, ohne echtes Gold zu verwenden. Massiv goldene Accessoires sind zum einen extrem teuer und zum anderen sehr schwer. 

Bei antiken Bilderrahmen kann es vorkommen, dass der Rahmen tatsächlich mit echtem Blattgold verziert wurde – solche Erbstücke werden meist in der Familie weitergegeben. Manchmal findet sich so ein Schmuckstück aber auch unverhofft als Garagenfund oder auf dem Flohmarkt wieder. Keine Bange: Solche Kunstwerke fügen sich prima in andere Wohnstile und -konzepte ein, wenn Sie etwas mit Kontrasten und Stilbrüchen spielen.

Eine dunkel gestaltete Wand, ein einzelner, goldüberzogener Bilderrahmen oder Spiegel davor – schon haben Sie eine dramatische Wirkung erzielt.

Typische Accessoires für den goldenen Touch in Wohnkonzepten sind häufig:

  • Spiegeleinfassungen
  • Bilderrahmen
  • Vasen
  • Kerzenhalter
  • Tablets und Dekoteller
  • Dekoobjekte/Kunstobjekte

Vor der dunklen Wand hat der schnörkelige barocke Rundspiegel ganz andere Effekte als schmale Spiegeleinfassungen, die kaum von der eigentlichen Spiegelfläche ablenken.

Tipp: Dunkle Hintergründe und massive, raumfordernde Objekte mit Golddekor wirken eher opulent, luxuriös und ziehen alle Blicke auf sich. Vor hellen Hintergründen verliert sich diese Wirkung etwas. Vor weißen oder hellen Wänden machen sich unauffällige Goldelemente besser. Sie sind edel, treten aber dezenter in den Hintergrund und eignen sich hervorragend für stimmungsvolle, aber zurückhaltende Wohnkonzepte.

Textilien mit Goldschimmer sind ähnlich vielfältig: Es gibt sie in luxuriös dichter Fadenzahl als schwere Vorhänge für hohe Altbaufenster oder als süße kleine Statementkissen für das ganz normale Familiensofa. Für den glamourösen Touch sind kräftige gelbgoldene Stoffakzente, vor allem bei schweren, weichen und flauschigen Materialien. Klassische Brokatmuster unterstreichen die Wirkung zusätzlich.

Tipp: Achten Sie beim Einsatz von goldfarbenen Textilien darauf, vorhandene Goldtöne in der Zimmereinrichtung aufzunehmen. Gelb- bis rotgoldene Akzente ergänzen sich zwar in aller Regel gut, aber zu viele voneinander abweichende Goldtöne können einen Raum trotzdem unruhig wirken lassen.

Fazit

Gold ist nicht nur etwas für Kirchen aus dem Barock. Geschickt eingesetzt, verleiht es Möbeln und Räumen einen Hauch Opulenz.

Artikelserie „Farbkonzepte“

Dieser Beitrag gehört zu einer Serie, die wir laufend erweitern. Hier finden Sie alle Beiträge auf einen Blick …