Jetzt wird’s gemütlich: Teppiche und Läufer

Jetzt wird’s gemütlich: Teppiche und Läufer

Sie sind geknüpft, gewebt, gewirkt oder getuftet. Farbenprächtig oder Ton-in-Ton gehalten. Aus Naturfasern oder künstlichen Fasern hergestellt: Teppiche gibt es seit dem Anfang der modernen Zeitrechnung. Schon immer wurden sie zur Dekoration eingesetzt – und aus praktischen Gründen. Wir haben einen Leitfaden zusammengestellt, um die verschiedenen Teppicharten zu beschreiben.

Kleine Teppichkunde

Teppiche werden nach verschiedenen Nutzungs- und Qualitätskriterien unterschieden:

  • Herstellung – maschinell oder Handarbeit
  • Natur- und künstliche Fasern beziehungsweise Fasergemisch
  • Herstellungsart – geknüpft, gewebt, gewirkt, getuftet
  • Flachgewebe, Hochflor, Niederflor, Velours, Schnittflor, Schlingenflor, Schnittschlinge
  • Faserzahl, Kett- und Schussfäden
  • Meterware oder abgepasste Teppichformen
  • Geeignet für Fußbodenheizung
  • Antisoiling – Fleck- und Wasserunempfindlichkeit 
  • antistatische Behandlung

Ein Teppich im klassischen Sinne besteht hier aus einem „Rücken“, auf dem der Flor in verschiedenen Längen beziehungsweise auf unterschiedliche Arten angebracht ist. Zusammengehalten wird das Ganze über Kett- und Schussfäden, die engmaschig längs und quer zum Teppichrücken verlaufen.

Teppichflor in lang oder kurz?

Besonders gängig sind die Bezeichnungen Langflor/Hochflor und Niederflor.

Langflor:

  • Flor ab 5 Zentimeter Höhe
  • meist weicher und griffiger
  • weniger belastbar
  • besonders angenehm am nackten Fuß/beim Laufen
  • vorrangig eingesetzt in Schlaf- und Wohnräumen

Niederflor: 

  • Flor kürzer als 5 Zentimeter
  • robust und belastbar
  • ideal für Räume mit starker Lauffrequenz wie Flure, Küchen oder Badezimmer
  • leicht zu reinigen

Beim Flachgewebe besteht die Nutzschicht des Teppichs direkt aus den Kett- und Schussfäden, „Flor“ gibt es in dem Sinne nicht. Diese sehr robusten Flachgewebe sind perfekt für rustikale Wohnungseinrichtungen, im Flur oder in Bereichen, die besonders schnell und einfach gereinigt werden müssen.

Zusätzlich werden aber auch Teppiche mit Velour und verschiedenen Schlingen-Variationen angeboten. Um sich im Teppichdschungel nicht zu verwirren, lohnt sich ein „Streichelbesuch“ in unserer Ausstellung. Denn die unterschiedlichen Florarten erklären sich leichter, wenn Textur, Griffigkeit und Weichheit direkt miteinander verglichen werden kann.

Teppicharten

Traditionell gewebte Teppiche fanden sich ursprünglich gar nicht auf den Böden – sondern verzierten Wände und schmückten Sitzgelegenheiten. Erst im Mittelalter wurden Teppiche nach orientalischem Vorbild gefertigt und im Laufe der Zeit auch auf dem Boden ausgelegt.

Traditionell gibt es vor allem diese Teppicharten:

  • Galerie- oder Teppichläufer: Schmale abgepasste Teppiche mit meist 80 Zentimetern Breite, vorrangig für Flure und schmale Räume gedacht
  • Brückenteppiche: abgepasste, also eingefasste Teppiche mit max. 3,5 Quadratmetern Größe
  • Vorleger: abgepasste, kleine Teppiche als Dreckfänger vor allem im Eingangsbereich; häufig auch im Schlafzimmer als Umrandung für das Bett eingesetzt

Erst im letzten Jahrhundert kam der Teppichboden als Meterware hinzu. Entsprechend ist der Teppichboden nicht rundum eingefasst, sondern kann flexibel auf die benötigte Raumgröße zugeschnitten werden. Der Teppichboden als vollflächige Bodenbedeckung ist in den letzten Jahren für Privathaushalte allerdings wieder aus der Mode gekommen. 

Als letzte im Bunde kommt die Teppichfliese hinzu: Praktisch unverwüstlich, variabel austauschbar, teils selbstklebend oder selbstliegend wird sie angeboten. Ihr großer Vorteil ist die Ähnlichkeit zur klassischen Fliese, sodass Räume schnell mit einem pflegeleichten und robusten Bodenbelag ausgestattet werden können. 

Gemütlichkeit pur dank kuscheliger Teppiche

In modernen Wohnungen und Häusern finden sich großformatige Bodenfliesen neben edlen Holzböden. Teppiche dienen eher dazu, Laufwege zu markieren und empfindliche Böden vor zu starker Abnutzung zu schützen.

Dabei sind sie gleichzeitig ein wichtiger Teil dafür, ob Wohnräume eher funktional oder gemütlich wirken. Sie unterteilen unterschiedliche Nutzungsbereiche in Räumen, indem sie optische „Zonen“ markieren. Sie sorgen dabei auch für mehr „Wärme“, indem eher kühl wirkende große Fliesenflächen oder Parkettböden in Teilen bedeckt sind.

Für eine wohnliche Atmosphäre sind außerdem diese Tipps hilfreich:

  • dunkle Teppiche in hellen Zimmern beruhigen das Auge und bieten einen Ruhepol
  • schmale Läufer strecken gedrungene Räume
  • breitere Läufer können lange Flure optisch etwas verkürzen
  • runde Teppiche schaffen ein „Insel“-Feeling
  • Teppiche mit niedrigem Flor sind robuster
  • Teppiche mit Hochflor wirken deutlich wohnlicher und luxuriöser

Ein hoher Flor für das besonders flauschige Fußgefühl ist speziell in allen Räumen empfehlenswert, in denen Sie sich entspannen und es sich gemütlich machen wollen. Sprich: Im Bad, im Schlafbereich oder im Wohnzimmer sind hochflorige Teppiche perfekte Hilfsmittel für ein wohnlicheres Ambiente. Da sie meist anfälliger für Verschmutzungen sind und sich der Flor bei immer gleichen Fußwegen schneller abnutzt, sind sie in häufig frequentierten Transferräumen wie Esszimmer, Flur oder auch in der Küche dagegen weniger gut platziert. 

Runde Teppiche trennen optisch besonders wirksam Lese- und Entspannungsecken vom restlichen offenen Wohnbereich ab. Der Sessel steht im Zentrum – und der runde Teppich markiert sichtbar die Grenze des Entspannungsbereichs.

Wer morgens statt auf kühlere Holzbalken auf einen kuscheligen Flokati tritt, der startet schon gleich besser in den Tag – deshalb sind Betten ja auch meist mit weichen Teppichen umgeben.

Auffällige und bunte Muster im Teppich wirken perfekt, wenn der Teppich wortwörtlich im Zentrum des Raums ausgelegt wird. Gedeckte Farben und unauffälligere Muster dagegen sind perfekt, um einzelne Möbelstücke oder die Couch in ihrer Wirkung zu unterstützen.

Selten genutzt, aber ein echter Hingucker sind übrigens Teppiche in der Küche. Der klassisch geflieste Boden wird bei längerem Stehen schnell kühl. In älteren Wohnungen ohne Fußbodenheizung wird das Zubereiten von Mahlzeiten da schonmal unangenehm kühl am Fuß. Waschbare, pflegeleichte Teppichläufer in fröhlichen Farben schaffen etwas mehr Fußwärme. 

Wichtig: In Küche, Bad oder Fluren sind rutschhemmende Matten unter dem Teppich – oder bereits rutschfest ausgestattete Teppiche – unverzichtbar. Sie verhindern so das Wegrutschen, wenn es mal schneller gehen soll oder die Füße noch feucht sind.

Fazit

Teppiche sollten ein Bestandteil Ihrer Planung für ein wohnliches Ambiente sein. Vereinzelt platzierte Brücken, Läufer oder runde Teppiche in unterschiedlichen Größen helfen dabei, nach Lust und Laune einzelne Möbelstücke oder Zimmerecken stärker in den Fokus zu rücken.

Schwerpunkt „Natürlich & urgemütlich“

Dieser Artikel gehört zu unserem Themenschwerpunkt rund um eine natürliche, nachhaltige und urgemütliche Einrichtung . Darin:

 

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