Sitzsack, Bodenkissen, Pouf und Hocker: Was passt zu meinem Einrichtungsstil?

Sitzsack, Bodenkissen, Pouf und Hocker: Was passt zu meinem Einrichtungsstil?

Bodennahe Sitzgelegenheiten sind in Deutschland nicht unbedingt verbreitet. Schade eigentlich, denn Bodenkissen, Sitzsäcke und Poufs sind hübsche und gleichzeitig praktische Ergänzungen für viele Einrichtungsstile. Welche Kissenart zu welchem Einrichtungsstil passt? Wir haben es in diesem Beitrag notiert.

Unter dem Sammelbegriff Bodenkissen lassen sich dabei alle bodennahen Sitzgelegenheiten zusammenfassen. Aber genau genommen unterscheiden sich die verschiedenen Arten dann doch:

  • Bodenkissen als leichte Sitzhilfe für niedrige Tische
  • Sitzsäcke für eine informelle, gemütliche und entspannte Lounge-Haltung
  • Poufs und Hocker für flexible, aber optisch auffällige Sitzgelegenheiten

Bodenkissen

Kleiner als eine Matratze, größer als ein Sofakissen und ohne jeden Abstand zum Boden: Das sind Bodenkissen. Vor allem aus der japanischen Kultur sind sie uns geläufig, finden sich aber auch in indisch, iranisch oder allgemein arabisch orientierten Einrichtungsstilen.

Mit ihnen sitzt man nicht ganz auf dem Boden – aber fast. Bodenkälte wird abgehalten, die Sitzhaltung kann locker-entspannt zwischen knien, Schneidersitz oder legerem Halbliegen wechseln.

Die Vorteile der Bodenkissen:

  • Variabel in verschiedenen Situationen nutzbar
  • Ideal als Stuhlersatz in kleinen Räumen
  • Leicht stapelbar und verstaubar bei Nichtgebrauch
  • Leicht austauschbar/Hüllen wechselbar für unterschiedliche Farbkontraste im Wohnraum

Im Japandi-Stil sind Sitzkissen unverzichtbar für eine fernöstlich anmutende Atmosphäre. Die traditionellen Maisstroh- und Tatami-Kissen sind sehr feste, kleinere Sitzpolster. Sie fördern eine gesunde, aufgerichtete Sitzhaltung und laden eher nicht zum entspannten hinlümmeln ein.

Aus der indischen Yogilehre inspirierte runde oder ovale Yoga-Kissen sind ebenfalls fester, aber deutlich weicher als Tatami-Kissen. Für den guten Halt sorgen Dinkelspelz, Kapok oder Baumwolle. In warmen, eher Boho und naturnah inspirierten Einrichtungsstilen bieten diese Bodenkissen warme, leuchtende Farbtupfer. Die Bezüge sind meist aus:

  • Seide oder seideähnlichen, glänzenden Stoffen
  • Leinen
  • Jute- oder Kaffeesäcken (Upcycling)
  • Baumwolle

Für eine Hommage an den lockeren Stil der 70er Jahre sollten Sie die Bodenkissen aber klassisch braun mit Kordhülle auswählen.

Bodenkissen in sechs verschiedenen Farben
Das Trendstore „Lennox“ Bodenkissen gibt es in etlichen Farben.

Der Sitzsack

 „Sacco“ ist die offizielle Bezeichnung für den ersten Sitzsack. Entwickelt wurde er durch die italienischen Designer Piero Gatti, Cesare Paolini und Franco Teodoro und erstmals auf der 1969er Pariser Messe vorgestellt.

Die Vision der drei Designer: Ein flexibles, leicht an den Körper anpassbares Sitzmöbel ohne Streben oder Stützen. Für ein perfektes Sitzerlebnis sollte der Sitzsack ungefähr der eigenen Körpergröße entsprechen – für mehr Komfort und Platz darf es aber auch eine XXL-Variante sein.

Der Sitzsack gilt als perfekte Sitzgelegenheit in Jugendzimmern oder auf Terrassen. Seine Vorteile: 

  • leichtes Grundgewicht
  • flexible Einsatzmöglichkeiten
  • weiche Füllung erleichtert unterschiedliche Sitzhaltungen

Tipp: Lockere, weiche Füllungen geben vergleichsweise wenig Halt im Sitzsack. Je praller die Hülle und je fester der gesamte Sitzsackkörper, desto höher ist der Sitzkomfort für größere beziehungsweise schwere Menschen im Vergleich zu Kindern oder Jugendlichen.

Gängige Materialien für die Außenhülle sind insbesondere:

  • feste Baumwollstoffe
  • Leinen
  • Segeltuch
  • Wolle
  • Leder
  • Kunststoff-Materialien beim Outdoor-Einsatz

Für die Füllung werden meist EPS-Kugeln oder -flocken genutzt, sowie Spelzen, Kork oder Schaumstoff. EPS-Kugeln als Kunststoffgemisch raschelt leise, sind aber äußerst pflegeleicht in der Handhabung. Naturmaterialien wie Spelzen und Kork sind schwerer und verleihen dem Sitzsack eine stabilere Grundform.

Günstige Modelle bestehen aus einer einzigen Hülle. Bei Beschädigungen oder Verschmutzungen lässt sich der Sitzsack dann nur schwer reinigen beziehungsweise flicken. Hochwertige Modelle kommen immer mit einem Innensack, der die weiche Füllung sicher verwahrt auch wenn die Außenhülle beschädigt wird. Außerdem lässt sich der Bezug meist abziehen und notfalls nach Anleitung reinigen.

Und wohin passt der Sitzsack nun in der Wohnung? Überall dorthin, wo starre Stühle oder Bänke keinen Platz haben. Das kann im gemütlich-loungigen Wohnzimmer sein oder im Kinder- und Jugendzimmer, auf der Terrasse für entspannte Abende in der Sonne oder als kleine Relaxinsel im Arbeitszimmer.

Sitzsäcke unterstreichen eine lässige, entspannte und ruhige Wohnatmosphäre. Gemütliche, warme und vielfältige Einrichtungsstile wie Boho, Warm Modern Scandi oder ein aufgelockerter moderner Landhausstil werden durch Sitzsäcke an passender Stelle wunderbar ergänzt.

Sie eignen sich allerdings nicht für minimalistische und formelle Einrichtungsstile, in denen klare Formen dominieren. Wer einmal auf einem Sitzsack Platz genommen hat – und sich anschließend wieder erheben wollte – merkt schnell: Elegant und klar ist das in den wenigsten Fällen!

Poufs & Hocker

Der für unsere Breitengrade typische Polsterhocker hat mit den meist würfelförmigen kissenartigen Poufs eine stylische Ergänzung erhalten. Unter diesem Sammelbegriff finden sich:

  • runde und ovale Kissen
  • Sitzquader
  • Sitzhocker

Und das alles kommt mal mit und mal ohne niedrige Füße aus.

Eine ausgefallene Optik ergibt sich mit gehäkelten Poufs, die besonders schön den Landhaus-Stil ergänzen. Kleiner Tipp: Bei dunklen Füllungen zeichnet sich durch die offenen Maschen die Füllung leicht ab. Am besten ist es hier, eine helle Füllung zu wählen – oder auf blickdichte Innenhüllen zu achten.

Schöne Materialien für Poufs:

  • Brokat, Samt und Velours für ein edles Ambiente
  • gehäkelte Hüllen für „hyggelige“Atmosphäre
  • Leder und Kunstleder für gediegenere, entspannte Einrichtungsarten

Poufs und flachere Hocker eignen sich optimal für alle gemütlich-wohnlichen Einrichtungsstile. Das gilt vor allem für Shabby Chic, Landhaus-Stil, Skandi-Style und ein naturnahes Ambiente.

Vom klassischen einfarbigen kleinen Sitzwürfel bis zum in bunten Karos bedrucktem festen Sitzkissen gibt es viele Variationen für diese netten kleinen Sitzgelegenheiten.

Fazit

Nicht genug Platz oder keine Lust auf sperrige, klassische Stühle oder Sessel? Sitzsäcke, Bodenkissen und kleinere Hocker begleiten eine lockere und leichte, gleichzeitig aber auch sehr flexible Sitzkultur. Diese mobilen kleinen Sitzhelfer sind schnell aufgeräumt, überaus bequem und vermitteln ganz von allein eine entspannte, wohnliche Atmosphäre.

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