Einrichten ohne Stress: Schönes Zuhause, ganz entspannt

Für manche ist es ein entspannendes Hobby, ihr Zuhause einzurichten und aufgeräumt zu halten. Für andere ist es eine Pflicht, die Stress auslöst. Falls Sie zur zweiten Gruppe gehören, haben wir eine gute Nachricht: Ein schönes Zuhause geht auch ganz entspannt. Wie, das haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

Einrichten ohne fixe Stil-Vorgaben

„Passt diese Vase zu meinem Scandi-Wohnzimmer oder ist es eher für ein Modern Landhaus? Oh nein, jetzt sehe ich es: Clean Style, ganz klar. Ach, schade. Dann muss ich wohl weitersuchen!“ Klingt das für Sie nach stundenlangem Spaß oder nach einem Alptraum, aus dem Sie schweißgebadet aufwachen? Vielleicht lachen Sie auch einfach darüber.

Tatsache ist: Sie können ihr Zuhause oder einzelne Räume natürlich perfekt zu einem Einrichtunsstil passend gestalten. Wir haben in diesem Fall etliche Artikel zu den wichtigsten Stilrichtungen mit vielen Anregungen für Sie! Oder Sie lesen mehr über die drei grundlegenden Strömungen, die allen Einrichtungsstilen zu Grunde liegen. 

Noch einfacher: Sie gestalten Ihr Zuhause ganz ohne fixierten Einrichtungsstil. Die wichtigsten Tipps aus dem verlinkten Artikel:

1. Wählen Sie eine Farbpalette, die zu Ihnen passt und gleichzeitig zu einem entschleunigten, harmonischen Zuhause beiträgt.
2. Setzen Sie auf Zeitlosigkeit, Eleganz, Natürlichkeit und praktische Gemütlichkeit ohne einem bestimmten Trend hinterher zu jagen.
3. Bevorzugen Sie beim Kauf hochwertige Materialien, die Ihnen lange Freude schenken. Nachhaltige Materialien liegen hoch im Kurs.
4. Stilmixe sind ausdrücklich erwünscht und Verspieltes kann durchaus neben Puristischem seinen Platz finden. 
5. Ihre Persönlichkeit können Sie gut mit speziellen Einrichtungselementen ausdrücken. Beispielsweise einer aufbereiteten antiken Kommode oder einem großflächigen Ledersofa.
6. Gemütlich wird’s zudem mit kleinen, feinen und persönlichen Details und hübschen Accessoires. 

Und ganz wichtig: Richten Sie sich eine Wohnung zum Wohnen ein und nicht zum Ansehen. Sehen Sie Einrichtungsstile in diesem Fall eher als Anregung. Und wenn Sie sich dort umschauen, werden Sie sowieso feststellen: Für praktisch jeden Geschmack gibt es den passenden Style. Ob der dann gerade angesagt ist – wen interessiert’s?

Schritt für Schritt einrichten mit System

In einem eigenen Artikel erklären wir, wie Sie in drei Schritten einen Raum (neu) einrichten. Der gibt Ihnen eine systematische Checkliste, die Sie einfach durchgehen können. Das fängt beim gewünschten Einrichtungsstil an oder genereller: welche Atmosphäre der Raum ausstrahlen soll. Und es geht bis hin zu den Accessoires.

Ein wesentlicher Tipp ist es hier, dass die Einrichtung mit dem wichtigsten Möbelstück startet. Im Wohnzimmer wird das vielleicht das Sofa sein, im Arbeitszimmer der Schreibtisch. Darauf verwenden Sie am meisten Mühe, um den perfekten Kandidaten zu finden. Hier sollten Sie außerdem den Löwenanteil des Budgets einsetzen. Alles andere gruppiert sich drumherum und kann nach und nach hinzukommen. Sie werden schon merken, was ganz praktisch fehlt (Stauraum!) oder welche Ecke vielleicht noch kalt wirkt und eine Kommode und schöneres Licht gebrauchen könnte.

Lassen Sie die Einrichtung also natürlich wachsen. Das hat den großen Vorteil, dass Sie währenddessen selbst merken, ob Ihre Grundidee eigentlich gepasst hat. Denn Papier ist geduldig und erzählt nicht immer die ganze Wahrheit. Natürlich ist es eine gute Idee, den Raum auszumessen, damit sich das Lieblingssofa bei Anlieferung nicht etwa zwischen Wand und Boden verkantet, weil es dann doch zwei Meter zu breit ist … Aber ist das geschafft, kann sich der Rest aus dem Alltag ergeben. Das Zimmer muss nicht an Tag 1 perfekt eingerichtet sein.

Denken Sie an die „Lean Startup“-Methode aus dem Silicon Valley: Hier entwickelt das Team nicht erst aus einer Idee das komplett fertiges Produkt, um dann zu schauen, wie es ankommt. Hier geht man stattdessen mit der Idee hausieren und findet heraus, ob es dafür Interesse gibt und was noch geändert werden sollte. Und sobald die Arbeit am Produkt oder Angebot beginnt, wird immer wieder Feedback eingeholt.

„Lean Interior Design“ könnte so ähnlich funktionieren: klein anfangen anstatt alles sofort 100% einzurichten und sich dann lieber bei jedem Schritt fragen, ob’s so passt oder was noch fehlt. Gerade wenn Sie in ein neues Zuhause gezogen sind, wissen Sie vielleicht noch gar nicht, wie Sie die Räume tatsächlich nutzen, wie das Licht zu verschiedenen Zeiten wirkt und einiges mehr.

Extra-Tipps:

• Modulare Möbel können an dieser Stelle sehr hilfreich sein: Die können Sie bei Bedarf verändern und ergänzen. Dazu gehören im Wohnzimmer beispielsweise Wohnwände, Wandregale oder auch Wohnlandschaften.
• Kleine Möbel machen sich gut, weil sie so flexibel einsetzbar sind. Dazu gehören Sitzsäcke, Bodenkissen, Poufs und Hocker oder auch Akzent- und Beistelltische.

Aufräumen und Ordnung halten leicht gemacht

Zum Einrichten ohne Stress gehört es ebenfalls, dass es leicht fällt aufzuräumen und Ordnung zu halten. Ein Couchtisch mit Glasplatte ist beispielsweise schön und elegant. Aber Sie sehen jeden Fingerabdruck, jeden Krümel, jedes Staubkorn – und den chaotischen Stapel aus Magazinen, Büchern und Fernbedienungen darunter. Wenn Sie das stresst, wäre ein pflegeleichter Wohnzimmertisch mit Schublade als Stauraum die bessere Variante. Schon ist das Saubermachen viel einfacher und das Durcheinander ist unsichtbar – aus den Augen, aus dem Sinn.

Überhaupt Stauraum! Ein Geheimnis zu weniger Mühe mit dem Ordnung halten ist es, dass alle Dinge ihren Platz haben. Dabei muss es möglichst einfach sein, sie entweder konsequent immer dort unterzubringen wenn sie gerade nicht gebraucht werden. Oder es ist zumindest einfacher, sie bei Bedarf schnell wegzuräumen. Denken Sie deshalb an Möbel, die sowohl alltägliche als auch selten gebrauchte Dinge mithilfe von Türen und Schubladen aus dem Blickfeld entfernen.

Ähnliche Effekte haben übrigens Tagesdecken im Schlafzimmer: übers Bett geworfen, glatt gezogen, fertig. Schon sieht alles harmonischer und ordentlicher aus. Decken sind generell perfekt, um einem Raum einen neuen Look zu verleihen oder für mehr Gemütlichkeit zu sorgen.

Klingt alles interessant? Dann haben wir einen weiteren Artikel für Sie. Darin lesen Sie, wie Sie besonders schnell aufräumen und mit einfachen Mitteln dauerhaft für mehr Ordnung sorgen können. Wir haben außerdem Ordnungstipps für verschiedene Räume. Kleine Tipps, große Wirkung!

Dazu gehört auch: Stellen Sie immer mal wieder in Frage, was Sie wirklich noch brauchen. Denn je weniger „Kram“ Sie haben, desto weniger müssen Sie wegräumen und desto weniger Stauraum wird gebraucht. Marie Kondo lässt schön grüßen.

Umgekehrt gilt ebenfalls: Sie müssen nicht jede Wand mit Bildern füllen, deren Rahmen Sie dann wieder reinigen müssen. Nicht jede Ecke braucht eine Kommode mit Tischlampe und Accessoires, die (gefühlt) eine Minute nach dem Saubermachen bereits wieder eingestaubt sind.

Schlusswort

Wir hoffen, es waren einige hilfreiche Tipps und Anregungen für Sie dabei. Denn Ihr Zuhause sollte der Ort sein, an dem Sie sich wohlfühlen und entspannen können – und nicht etwa eine weitere Quelle für Stress.

Dabei gilt neben diesen Einrichtungstipps ganz grundsätzlich: Ihre Grundhaltung spielt eine wichtige Rolle. Wenn Ihre Kissen im Schlafzimmer faltig sind oder ein Magazinstapel neben der Couch heranwächst, dann können Sie das akzeptieren anstatt es zu beklagen. Denn auch wenn es für Sie vielleicht seltsam klingt: So mancher Einrichtungsstil ruft geradezu nach diesen individuellen, „unperfekten“ Elementen.